Düsseldorf Oberbilk: Schockanrufe bringen Ehepaar um 230.000 Euro

„Hallo? Mama? Ich hatte einen Unfall. Ich habe offenbar eine Frau überfahren, die ist jetzt tot. Ich bin ein paar Meter weitergefahren und jetzt sagt die Polizei, dass ich eine Unfallflucht gemacht habe. Ich sitze jetzt bei der Polizei und soll ins Gefängnis.“ Mit diesen Worten begann am Mittwochmittag (9.10.) ein betrügerischer Schockanruf. Am Ende übergab ein Ehepaar aus Dinslaken auf dem Josefplatz in Düsseldorf Oberbilk einem Unbekannten Goldmünzen und Bargeld im Gesamtwert von 230.000 Euro. Erst als die beiden sich beim Amtsgericht Düsseldorf eine Quittung ausstellen lassen wollten, flog der Schwindel auf.
Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft werden via Telefon nach einer Kaution fragen
Da war es zu spät. Die Polizei Düsseldorf warnt erneut und massiv, auf solche Schockanrufe einzugehen. Keine Staatsanwaltschaft und keine Polizei aus Deutschland werde telefonisch die Hinterlegung einer Kautionssumme anbieten.
In dem neuen Betrugsfall waren die Täter offenbar sehr gewieft. Zunächst meldete sich eine Frauenstimme, die der Ehefrau vorspielte, ihre Tochter zu sein. Dann übernahm eine zweite Frau und erklärte, sie sei von der Polizei. In amtlichem Ton wurde erläutert, dass normalerweise eine Kaution von 50.000 Euro reichen würde. Da in diesem Fall jedoch Fahrerflucht hinzukomme, läge die erforderlich Summe bei 230.000 Euro. Nur wenn diese vermeintliche Kaution sofort beigebracht werden könne, bleibe der Tochter ein sofortiger Gefängnisaufenthalt erspart.
Schocken und nicht zum Nachdenken kommen lassen
Völlig geschockt habe die verängstige Mutter zugesichert, das Geld zur besorgen und sich auf den Weg nach Düsseldorf zu machen. Laut Polizeibericht folgten weitere Telefonate mit angeblichen Anwälten, die die Geschichte untermauerten – und zugleich verhinderten, dass die Opfer einen klaren Gedanken fassen konnten. Stattdessen fuhr das Ehepaar zur vereinbarten Zieladresse in Düsseldorf Oberbilk.
Herr Kowalski greift sich Gold und Geld
Dort erschien – wie telefonisch angekündigt ein telefonisch angekündigt, ein „Herr Kowalski“ am Fahrzeug erschien, Der Mann nahm die Tasche mit dem Gold und dem Geld entgegen. Die Betrogenen konnten der Polizei keine Beschreibung von dem Mann geben. Nach einem erneuten Anruf des Anwalts sollte das Ehepaar zum Polizeipräsidium am Jürgensplatz oder zum Amtsgericht fahren, um sich die Zahlung bestätigen zu lassen. Erst dort, bei Gericht, flog der Betrug schließlich auf.
Die Polizei warnt eindringlich vor der “Schock-Masche” und informiert unter diesem LINK. Hinweise von Zeugen werden erbeten an das Kriminalkommissariat 31 der Düsseldorfer Polizei unter Telefon 0211 8700.