Düsseldorf: Borussia-Debakel beim ASV Grünwettersbach

Das war heftig, was mit der Borussia am Sonntag (3.3.) beim ASV Grünwettersbach passierte. Ohne einen einzigen Satzgewinn zu verzeichnen, ging der deutsche Tischtennis Rekordmeister beim Tabellenneunten unter. „Insgesamt ist das natürlich hart, wir haben uns unter Wert verkauft. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal ein Spiel ohne Satzgewinn verloren haben“, ärgert sich Borussia-Manager Andreas Preuß. „Natürlich hat Grünwettersbach einen enormen Heimvorteil und wir spielen hier oft nicht so gut. Aber das war eine schwache Leistung, da gibt es keine Ausrede.“
Die Borussia war ohne den erkälteten Anton Källberg (Weltrangliste 17) nach Karlsruhe gereist. Mit Europameister Dang Qiu (Wrl. 10), Timo Boll (Wrl. 43) und Kay Stumper (Wrl. 132) waren sie aber beim ASV favorisiert. Der Tabellenzweite aus Düsseldorf hatte schon vielfach bewiesen, das er Ausfälle gleichwertig ersetzen kann. Qius Einsatz war eigentlich nicht vorgesehen, den Europameister mitzunehmen, sollte ja eigentlich keine Schwächung sein.
Der ASV musste auf Wang Xi verzichten. Der Routinier war noch nicht wieder voll belastbar. Das verunsicherte Tiago Apolonia (Wrl. 45), Deni Kozul (Wrl. 146) und den Ex-Borussen Ricardo Walther (Wrl. 102) aber überhaupt nicht. Apolonia spielte nahezu fehlerfrei und entzauberte den Europameister Qiu nerven- und spielstark. Lediglich im ersten Satz hatte der Düsseldorfer Siegchancen, verspielte aber seinen Satzball. „Dang hatte keinen Rhythmus, keine Dynamik. Und je länger das Spiel gedauert hat, desto besser wurde Apolonia“, analysierte Preuß.
Stumper hatte gegen Kozul im zweiten Satz seine beste Chance, zu gewinnen. Der 21-Jährige vollzog nach ernüchterndem ersten Durchgang eine Leistungssteigerung und sah beim Zwischenstand von 9:4 schon wie der sichere Satzgewinner aus. Doch Kozul machte die nächsten sieben Punkte und verpasste dem Borussen den nächsten Dämpfer. „Kay kam mit den Aufschlägen seines Gegners überhaupt nicht zurecht und hat viele taktische Fehler gemacht“, beurteilte Preuß die Partie, die zum 0:2 Pausenstand aus Sicht der Gäste führte.
Auch Timo Boll konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Gegen einen starken Ricardo Walther unterlag er mit 0:3. „Timo müht sich, spielt auch nicht schlecht, aber Ric kann jeden Ball lesen und weiß genau was er spielen muss“, sagte der ernüchterte Preuß. Boll sprach sogar von einen „historisch schlechten Tag“ für die Borussia.
In der Tabelle hat die Partie keinerlei Auswirkung. Die Borussia bleibt Tabellenzweiter, allerdings mit jetzt vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Saarbrücken. Der ASV bleibt Neunter.
ASV Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf 3:0
Tiago Apolonia – Dang Qiu 3:0 (14:12, 11:6, 11:4)
Deni Kozul – Kay Stumper 3:0 (11:3, 11:9, 11:7)
Ricardo Walther – Timo Boll 3:0 (11:9, 11:8,11:6)