Borussia Düsseldorf: Machtdemonstration des Meisters
Es war am Sonntag (12.12.) die absolute Top-Begegnung des neunten Spieltages in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Bei den Tischtennisfreunden (TTF) Ochsenhausen traf der verlustpunktfreie Tabellenführer Borussia Düsseldorf auf den Tabellenzweiten, der bis dato lediglich eine Niederlage zu verzeichnen hatte. Nachdem der amtierende Meister 3:1 gewonnen hatte, vergrößerte sich der Vorsprung der Düsseldorfer auf vier Punkte. Die Herbstmeisterschaft ist bei nur noch zwei ausstehenden Begegnungen zum Greifen nah.
Das 3:1 beim hartnäckigsten Verfolger war nicht nur ein sicherer Sieg, sondern eine wahre Machtdemonstration, mussten die Düsseldorfer doch ohne ihre nominelle Nummer eins Timo Boll (Weltrangliste 10) antreten. Boll hatte sich bei der Weltmeisterschaft in Houston (Texas) eine Bauchmuskel-Verletzung zugezogen und dennoch WM-Bronze gewonnen. Jetzt pflegt der 40-Jährige sein „Bäuchlein“, um spätestens Anfang Januar beim „Final Four“ des Pokalwettbewerbs wieder fit zu sein. So mussten Anton Källberg (Wrl. 42), Dang Qiu (Wrl. 48) und Kristian Karlsson (Wrl. 29) ohne die „Tischtennis-Legende“ zum Spitzenspiel antreten.
Die Gastgeber konnten mit ihrer Bestbesetzung auflaufen und boten deshalb Simon Gauzy (Wrl- 18), Kanak Jah (Wrl. 28) und den frisch-gebackenen U19-Vizeweltmeister Samuel Kulczyck auf. „Ochsenhausen hat eine unglaublich starke Mannschaft, daher wussten wir um die Schwere der Aufgabe“, verriet Källberg. „Umso glücklicher bin ich mit meinen zwei Siegen und dem 3:1 der Mannschaft.“
Källberg war mal wieder „Man of the match“. Zuerst bezwang er Gauzy und zum Abschluss Jha. Dabei beeindruckte der 24-Jährige Schwede mit einer enormen Abgeklärtheit, extrem variantenreichen Aktionen und unerschütterlichen Siegeswillen. „Anton hat Ruhe bewahrt und am Ende souverän gewonnen. Das ist gegen Gauzy nicht einfach, weil man ihn nie unterschätzen darf. Er kommt immer wieder ins Spiel zurück“, erläuterte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. Im Match gegen Jha erinnerte Källberg an Boll. Der schaut sich gerne mal einen Satz lang an, was der Gegner so drauf hat, um ihn anschließend locker zu bezwingen. So agierte Källberg, Satz eins ging an Jha, die anderen Durchgänge sicherte sich der Schwede extrem locker. Der als Spitzenspieler eingesetzte Källberg verbesserte seine Einzelbilanz in der TTBL-Saison 2021/22 auf 12:0 Siege.
Dass Källberg ein zweites Mal an den Tisch musste, hatte er seinem Landsmann Karlsson zu verdanken. Der Doppel-Weltmeister schaffte es nicht, Kulczycki in die Schranken zu weisen. „Kristian hatte ein paar Konzentrationsprobleme. Und natürlich geht der Rummel nach dem WM-Titel nicht spurlos an ihm vorbei“, so der Coach.
Weil aber Qiu zum Auftakt des TTBL-Spitzenspiels Jha beinahe abgefertigt hatte, hatten die Borussen durch Källbergs zweifach Erfolg und Qius Sieg die nötigen drei Matchgewinne erspielt.
TTF Liebherr Ochsenhausen – Borussia Düsseldorf 1:3
Kanak Jha – Dang Qiu 0:3 (8:11, 7:11, 4:11)
Simon Gauzy – Anton Källberg 2:3 (6:11, 11:9, 11:6, 6:11, 7:11)
Samuel Kulczycki – Kristian Karlsson 3:2 (11:8, 9:11, 11:7, 9:11, 11:8)
Kanak Jha – Anton Källberg 1:3 (11:4, 6:11, 5:11, 4:11)