Verein Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf feiert 10. Geburtstag

„Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ (Fwi-D) heißt es seit über zehn Jahren in der Landeshauptstadt. Was 2014 als Zusammenschluss von Ehrenamtler*innen startete, hat sich mittlerweile zu einen eingetragenen Verein mit drei Standorten entwickelt. Von Beginn an war die Idee, den geflüchteten Menschen aus allen Ländern durch Beratung und Vernetzung die Integration in Düsseldorf zu erleichtern. Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine galt das Angebot selbstverständlich auch für diese Menschen.

Natürlich gab es auch Geburtstagskuchen, Foto: Fwi-D
Am Freitag (26.9.) wurde Geburtstag gefeiert und zum 10-Jährigen waren viele gekommen, die den Verein ehrenamtlich begleiten, als Hauptamtliche dort tätig waren, aber auch als Geflüchtete Hilfe suchten und mittlerweile selber tätig sind. Neben Dezernentin Miriam Koch war auch die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubauer der Einladung ins Atrium gefolgt.
Schon die Dekoration und die handgemachten Speisen der Feier zeigten, wofür der Verein steht. Denn unterschiedliche Blumen in einem Koffer und Schuhen dekoriert symbolisierten zum einen den langen Weg und die Erinnerungen vieler Geflüchteter, aber auch die Vielfalt und der Wunsch nach einem neuen glücklichen Leben.

Dekoration mit einer besonderen Aussage, Foto: Fwi-D
Rund 130 Gäste feierten den 10. Geburtstag und Miriam Koch würdigte in ihrem Grußwort besonders die zupackende und lösungsorientierte Arbeit des Vereins. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung hatte die Stadt den Zustrom der Geflüchteten kaum bewältigen können, was sich auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erneut gezeigt habe, als Tausende Ukrainer*innen in kürzester Zeit nach Düsseldorf kamen.
Vereinsmitglied Rahim Hemmati war selber als Geflüchteter nach Deutschland gekommen, verunsichert, ohne Deutschkenntnisse und ohne Orientierung. Fwi-D lernte er 2016 kennen und fühlte sich dort von Anfang an wohl, durch die besondere Atmosphäre mit Menschen aus unterschiedlichsten Ländern, mit verschiedenen Sprachen, Geschichten und Hoffnungen. Gerne engagierte er sich als Dolmetscher und half damit Brücken auch für andere zu bauen.
Seine Geschichte steht symbolisch für die Arbeit des Vereins. Denn neben der Begleitung und Übersetzung bei Ämtern, Schulen und Ärzten, gibt es bei Fwi-D Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und bei Behördengängen, Sprachcafés, in denen man nicht nur Deutsch lernen, sondern auch Freundschaften schließen kann. Dazu gehören kulturelle und künstlerische Veranstaltungen wie Musik, Feste und Ausstellungen, aber auch Angebote speziell für Frauen und Familien, die Schutz und Vertrauen geben. Ein wichtiges Thema ist immer noch die soziale und psychologische Beratung für Menschen mit Fluchterfahrungen sowie die Unterstützung bei Ausbildung, Jobsuche und beruflicher Orientierung. Das wichtigste Anliegen ist und war von Anfang an, die Vermittlung des Gefühls eine Familie und vor allem nicht allein zu sein und damit der Einsamkeit entgegenzuwirken.
Drei Standorte hat der Verein: die Beratungsstelle an der Heinz Schmöle Straße hinter dem Hauptbahnhof, die Lobby eines Hotels an der Klosterstraße und den Coworking-Space in den Schadowarkaden. Der Bedarf an Unterstützung ist nach wie vor hoch, doch was extrem nachgelassen hat sind die Spenden für die in großen Teilen ehrenamtliche Arbeit. Um das vielfältige Angebot zu stemmen sind neben sieben Hauptamtlichen rund 120 Ehrenamtler*innen im Einsatz. Auch der Vorstand des Verein mit Ansgar Dücker, Dagmar Lundvall und Heinz-Peter Schramm arbeitet unentgeltlich.
Viele der Angebote können nur durch Unterstützung von Sponsoren durchgeführt werden. So stellt die Rheinische Post Mediengruppe die Räumlichkeiten des Coworking-Space in den Schadowarkaden zur Verfügung. Dort stehen Arbeitsplätze bereit, die die Menschen für ihre Arbeit, Bewerbungen oder Studium nutzen können.
Die Fernsehlotterie finanziert ein Projekt, bei dem neben der Optimierung der Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien, die psychosoziale Unterstützung der Geflüchteten ausgeweitet wird.