Düsseldorf: Die „Nacht des Parlaments“ lud Bürger*innen in den Landtag ein

Wenn NRW-Landtagspräsident André Kuper zur Besichtigung seines Arbeitsplatzes bittet, dann kommen gleich mehrere tausend Leute. Jährlich lädt Kuper nach der parlamentarischen Sommerpause alle Bürger*innen NRWs zur „Nacht des Parlaments“. „Wir wollen auf keiner Insel arbeiten. Als Vertretung für alle Bürger und Bürgerinnen wollen wir offen und nahbar sein“, erläuterte am Freitagabend (26.9.) die Krefelder Landtagsabgeordnete Britta Oellers. „Gerade in der heutigen Zeit ist es enorm wichtig zu zeigen, wie Demokratie in NRW funktioniert.“

Viele Bürger*innen kennen den Landtag nur von außen
Die Demokratie wird von innen heraus bedroht und anti-demokratische Kräfte sind in den Parlamenten des Landes vertreten. Deshalb ist die überparteiliche Politik- und Demokratie-Informationsveranstaltung des Landtags immens wichtig. „Der Landtag ist rappelvoll. Dass so viele Menschen gekommen sind, zeigt das Interesse an der Demokratie. Für ein Parlament ist es immer wichtig, die Türen zu öffnen und zu zeigen, wie Politik und Demokratie gemacht wird“, urteilte der Düsseldorfer Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld. „Viele kennen den Landtag , aber eben nicht von innen.“

Auch die Queen besuchte einst den NRW-Landtag und trug sich ins goldene Buch ein
Am Freitagabend waren es rund 5000 Nordrhein-Westfalen*innen, so viele kamen geschätzt in den alten Düsseldorfer Hafen, um eine „Nachhilfestunde“ in Sachen Demokratie zu erhalten. Es gab zahlreiche Angebote. Auf der Bühne in der Bürgerhalle konnte man Interviews mit Kuper und anderen Persönlichkeiten beiwohnen. Auf dem Vorplatz, in der Bürgerhalle, der Wandelhalle, der Landtagslounge, der Bibliothek und im Plenarsaal war ein proppevolles sechs-Stunden Programm von der Landtagsverwaltung organisiert. Dazu kamen noch die Aktionen, die die fünf verschiedenen Fraktionen (CDU, SPD, Grüne, FDP, AFD) für ihre Räumlichkeiten vorbereitet hatten, sowie einige Infostände von eingeladenen Institutionen wie beispielsweise dem Landtagsarchiv, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landessportbund NRW oder dem Verein „zuhören draußen“.

Prof. Dr. Reinhold Ewald, der Raumfahrtbotschafter des Landes NRW, stand auf der Bühne Rede und Antwort
Der Schwerpunkt bei der Parlamentsnacht 2025 lag eindeutig bei der Vermittlung, wie Politik in NRW gemacht wird. Neben Informationen zu „Politik die uns betrifft – Einblicke in die Arbeit des Landtags“, stellte sich auf der Bühne in der Bürgerhalle fast das gesamte Landtagspräsidium zum Talk, Vertreter aller Landtagsfraktionen kamen ebenso zu Wort, wie der Präsident der Landespressekonferenz Jochen Trum (WDR) oder auch der Raumfahrtbotschafter des Landes Reinhold Ewald.
Die einzelnen Abgeordneten hatten auch keine Scheu mit den Wähler*innen ins Gespräch zu kommen. „Wir wollen ein Haus für die Bürgerinnen und Bürger sein und die Menschen zu uns holen. Die meisten von uns sind ja auch außerhalb der Parlamentsnacht Abgeordnete zum Anfassen. Berührungsängste muss niemand haben“, meinte MdL Marco Schmitz (CDU).

Die Dolphins sorgten im Plenarsaal für akrobatische Höchstleistungen
Neben der Wissensvermittlung gab es ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm mit musikalischen Highlights verschiedener Stilrichtungen, Zaubershows und sportlichen Höchstleistungen. Für den Sport standen beispielsweise die Dolphins Cheerleader vom SC Krefeld 05. Sie zeigten atemberaubende Akrobatik mit meterhohen Flugelementen. „Für uns ist es zugleich eine Ehre und eine Herausforderung im Parlament zu sein. Es ist etwas Besonderes, mit keinem Wettkampf oder irgendeinem Auftritt bei einem Geburtstag zu vergleichen“, betonte Dolphins-Sprecherin und Sportliche Leiterin Chantal Filipiak. „Wir möchten unseren Sport auch einem breiten Publikum näher bringen.“ Das funktionierte, denn bei beiden Demonstrationen der Dolphins war der Plenarsaal besser gefüllt als bei manch einer Sitzung.