Düsseldorf: Rund 24.000 Besucher*innen genießen die Nacht der Museen

Dieses Wochenende in Düsseldorf hat es in sich. Sind es am Sonntag (27.4.) Tausende von Sportbegeisterten, die sich läuferisch oder am Streckenrand engagieren, stand der Samstag (26.4.) im Zeichen der Kultur. Denn zur Nacht der Museen luden über 50 Museen, Galerien und Off-Spaces zum Besuch ein. Bei traumhaftem Wetter gehörten dazu auch ein genialer Sonnenuntergang und ein kunstvoll illuminierter Rheinturm.

Einen traumhaften Sonnenuntergang gab es für alle, die einen Blick dafür hatten, Foto: Karina Hermsen
Offiziell begann das Event um 19 Uhr, doch dann ging es ganz schnell und es bildeten sich lange Schlangen vor verschiedenen Locations. Das galt natürlich für die Marc Chagall Ausstellung im K20 und dem Kunstpalast, wo “MAMA. Von Maria bis Merkel” die Besucher*innen anzog.

Großer Besucherandrang am K20 bei der Nacht der Museen, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin

Der Ehrenhof war wieder sehr schön illuminiert, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin
Das Landeskriminalamt
Aber auch Orte, die man nicht an Anhieb mit Kultur verbindet, waren Publikumsmagneten. So zeigte das Landeskriminalamt „Technologien und Kriminalistikkünste“ im digitalen Zeitalter. Vor dem Eingang staute sich der Einlass, auch weil dort Eingangskontrollen mit Personen- und Taschenkontrollen stattfanden.

Stau vor dem Landeskriminalamt, Foto: Karina Hermsen
Drinnen zeigten die LKA-Expert*innen. wie Betrug, Gewalt, Raub, Tötungsdelikte oder Cybercrime aufgeklärt werden und wie sich die Kriminalistik fortwährend weiterentwickelt.

Dieser Roboter wird zum Entschärfen von gefährlichen Gegenständen eingesetzt, Foto: Karina Hermsen

Die Besucher*innen erfuhren auch, wie man mit Rocker-Clans umgeht und was ihre Erkennungszeichen sind, Foto: Karina Hermsen
Die Anreise zum LKA war etwas beschwerlich, wenn man den Shuttle-Bus nehmen wollte, da dieser aufgrund der großen Nachfrage nur selten fuhr und dann überfüllt war. Wer den Weg vom Hafen aus zu Fuß antrat, suchte vergebens Hinweisschilder – vielleicht eine Anregung für die Zukunft.
Die Wagenbauhalle
Der Besuch des Straßenbahnbetriebshof „Steinberg“ war von der Rheinbahn kurzfristig gestrichen worden. Offenbar sind die Hallen in so schlechtem Zustand, dass man um die Sicherheit der Besucher*innen fürchtete. Nebenan in der Wagenbauhalle hatte man mehr Glück – dort wurde bereits saniert und die Gäste erwarteten Einblicke in die Welt der Karnevalisten und des Wagenbaus. Das Team von Jacques Tilly war vor Ort und präsentierte die Kunst des Wagenbaus in Aktion. Und natürlich fehlte es auch nicht an jecker Musik.

Auf dem Grabbeplatz war viel los, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin
Der Rheinturm

Auch am Sonntagabend noch zu sehen – der Rheinturm mit Videoprojektion, Foto: Karina Hermsen
Ganz ohne anstehen – weil auch schon von weitem gut zu sehen – war der angestrahlte Rheinturm zu bewundern. Eine großflächige Videoprojektion der Künstlerin Elena Panknin tauchte den Turm über jeweils drei Minuten in ein großflächiges Kunstwerk. Übrigens ein Tipp auch noch für Sonntagabend, denn dann gibt es die Projektion erneut.
Die Mahn- und Gedenkstätte

Begrüßung der Gäste in der Mahn- und Gedenkstätte, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin
An den 80. Jahrestag des Kriegsende wird in der Mahn- und Gedenkstätte mit zwei Sonderausstellungen gedacht, die auch in der Samstagnacht dem Publikum offen standen. „Düsseldorf 1945. ÜberLeben in der Stadt“ zeigt die letzten Kriegswochen im historischen Luftschutzkeller. „Innovativ, erfolgreich, jüdisch“ würdigt drei Düsseldorfer Visionäre, an die heute nichts mehr erinnert.
Das Hetjens

Auftritt des Drachen im Hetjens, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin
Mit „Welcome to Wonderland!“ hat das Hetjens ihr eigenes Motto für die Nacht der Museen gesetzt und das war ein Erlebnis. Magische Wesen und zauberhafte Kreaturen waren zu sehen, in Mitmach-Workshops wurden Stofftaschen mit Fabelwesen verziert und kunstvoller Blumenschmuck entstandn und auf der Bühne entführten unter anderem spektakuläre Drachentänze in eine mystische Welt.
Schlossturm und Schifffahrtsmuseum

Der Schlossturm lud ebenfalls zur Nacht der Museen ein, Foto: Karina Hermsen

Hier konnten kleine und große Handwerker*innen Hand anlegen, Foto: Karina Hermsen
Im Schifffahrtsmuseum konnte neben der interaktiven Ausstellung auch gleich selber Hand angelegt werden. Im ersten Obergeschoss wartete „Bodo der Bootsbauer“ auf Unterstützung – beim Schlagen von Holznägeln oder Abdichten der Schiffsfugen.
Off-Space Hotel

Die Bar des The Cloud One Hotels, Foto: Karina Hermsen
Unter der Überschrift „Architektur ist auch Kunst“ luden das The Cloud One Hotel und das Architekturbüro Ingenhoven die Gäste ein. Sie zeigten, dass Städtebau und Architektur nicht nur funktional, sondern auch Ausdruck von Kunst und Kultur im Zeitgeist sind. In der Rooftopbar bot das Hotel einem jungen Pop-Art- und Graffiti-Künstler eine Bühne.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: “Diese Nacht hat einmal mehr gezeigt: Düsseldorf ist eine Kulturstadt mit Strahlkraft. Die Mischung aus jungen Impulsen, traditionsreichen Häusern und neuen Orten macht die Nacht der Museen zu einem Erlebnis, das weit über den Abend hinaus wirkt und Menschen zusammenbringt.”