Und nochmal mit Gefühl: Das Düsseldorf Festival startet
Der Wind fegt über den Burgplatz. „Wer hat hier Herbst bestellt?“ scherzt Christiane Oxenfort, Intendantin des Düsseldorf Festivals. Tatsächlich schwankten im letzten Jahr an einem stürmischen Abend die Kronleuchter in der Theaterbar. Aber zum Glück spielt man nicht mehr im Zirkuszelt, sondern in einem Zeltbau mit ziemlich festen Seitenwänden. In seinem 34. Jahr ist das Düsseldorf Festival zu einer soliden Institution geworden. Jetzt geht es wieder los mit Theater, Musik, Tanz und Akrobatik.
Von Null auf Hundert: In zweieinhalb Wochen haben 30 Leute unter dem Technischen Leiters Hans-Jürgen „Hajü“ Müller nicht nur die zeitweilig (nach Oper und Schauspielhaus) drittgrößte Bühne Düsseldorfs aufgebaut, dazu die Bar und eine Arena aus bunt bezogenen Zuschauerplätzen, sondern auch eine ganze Backstage-Welt. Beim Düsseldorf Festival gibt es eine überdachte Containergasse mit Büros und Übernachtungsmöglichkeiten, einen Lounge-Bereich und eine Mensa, in der Chefkoch Thorsten Rohm pausenlos für das leibliche Wohl des Teams sorgt – vom Künstler bis zum Praktikanten. Hier trinkt man zusammen morgens den ersten Kaffee und abends mal ein Glas Wein: „Unsere Herzkammer“, bemerken die Chefs Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen.
„Frida“ in Freiheit
Eine familiäre Atmosphäre ist ebenso typisch für das Düsseldorf Festival wie das spektakuläre internationale Programm (siehe Bericht vom 22. August). Am Tag vor der Eröffnung probt auf der Bühne die Compagnie der ungarischen Choreografin Eva Duda die leidenschaftliche Hochzeitsszene aus „Frida“, einer Tanzfantasie über das Leben der Malerin Frida Kahlo. Da unter dem rechtpopulistischen Regime von Viktor Orbán die Lage für freie Truppen in Ungarn immer schwieriger wird, ist Eva Duda froh, nach der Budapester Premiere auf Europa-Tournee gehen zu können. Und die zwei Shows in Düsseldorf (am 11. und 12. September, jeweils 20 Uhr) sind für sie „a dream come true“, ein wahr gewordener Traum.
Informationen
Obgleich auch in Kirchen und anderswo gespielt wird, ist das Theaterzelt am Burgplatz das Zentrum des Düsseldorf Festivals, das bis zum 30. September täglich Programm bietet – vom kleinen Jazzkonzert bis zum großen Tanztheater. Folder und Broschüren gibt es am Eingang. Tickets zu Preisen zwischen 15 und 48 Euro (je nach Vorstellung und Sitzplatz) können dort direkt (täglich ab 11 Uhr) an der Kasse gekauft werden. Rabatte für Schüler und Studenten. Ticket-Hotline zwischen 10 und 18 Uhr: Tel. 0211 / 8282 6622. www.duesseldorf-festival.de