Düsseldorf: Parkanlage und Denkmal – der Hofgarten ist wieder schön
Der Orkan „Ela“ im Jahr 2014 hat schwere Schäden im Hofgarten hinterlassen. Die Reitallee und die Maximilian-Weyhe-Allee wurden verwüstet und mehr als die Hälfte des Baumbestands trug Schäden davon. 380 Bäume konnten nicht mehr gerettet werden. Der Wiederaufbau hat lange gedauert, da es Ziel der Stadt war, die Sanierung denkmalgerecht zu gestalten. Dazu hat das Gartenamt die Geschichte des Parks analysiert, seinen Bestand erfasst, denkmalpflegerisch bewertet und ein Parkpflegewerk erstellt, das auch die Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Entwicklung des Hofgartens beinhaltet. Nun ist die Wiederherstellung abgeschlossen.
Die Instandsetzung erfolgte in drei Bauabschnitten, bei denen die Schwerpunkte auf dem Wegebau sowie neuen Bäumen und Sträuchern lagen. “Mitten in der Stadt gelegen, ist der Hofgarten die am stärksten frequentierte Parkanlage in Düsseldorf – und eine der ältesten in Deutschland. Als öffentlichen Freiraum nutzen und schätzen ihn die Besucherinnen und Besucher Tag für Tag. Gleichzeitig hat der Hofgarten eine große stadtökologische Bedeutung”, betonte der Beigeordnete Jochen Kral, bei einem ortstermin im Hofgarten am Donnerstag (7.7.).
Gartenamtsleiterin Doris Törkel ergänzte: “Den durch den Sturm ‘Ela’ gezeichneten Hofgarten wiederaufzubauen, war planerisch eine große Herausforderung. Doch die Instandsetzung bot zugleich die Chance, die historischen Strukturen des Hofgartens wiederherzustellen und die Anlage an die heutigen und zukünftigen Ansprüche sowie an das sich wandelnde Klima anzupassen und weiterzuentwickeln”.
Der Hofgarten wurde 1769 Nicolas de Pigage erstellt und später von Maximilian Friedrich Weyhe sowie Joseph Clemens Weyhe und Heinrich Friedrich Adolf Hillebrecht im landschaftlichen Stil erweitert. Das Parkpflegewerk der mehr als 250 Jahre alten Grünanlage betrachtet neben den Ursprüngen auch die Entwicklung des Hofgartens: durch die wachsende Stadt, die Schäden im zweiten Weltkrieg, die Verkehrsplanung in den 1950er-Jahren, die Veränderungen durch den Bau des Kö-Bogens sowie den Orkanschäden von “Ela”. 2016 beschloss der Stadtrat 2016 die Grundinstandsetzung der Parkanlage. Diese sah die Wegesanierung, den Wiederaufbau der zerstörten Pflanzungen, die Instandsetzung der Ausstattungselemente und die Wiederherstellung der Gasbeleuchtung vor.
Zu den zentralen Pflanzungen gehört der Wiederaufbau der Reitallee, die von 28 Linden gesäumt wird. Bürger*innen engagierten sich seit 2015 und spendeten rund 700.000 für neue Bäume. Damit konnten Pflanzungen an der Maximilian-Weyhe-Allee oder die Magnolien am Goltsteinparterre realisiert werden. Bei der Auswahl der Baumarten hat das Gartenamt den Klimawandel im Blick und setzt auf Zukunftsbäume wie Zerreichen, Tulpenbäume, Hopfenbuchen, Hainbuchen, Ginkgo, Blauglockenbaum, Blaseneschen und Amberbäume.
Für die Sanierung der Wege legte das Gartenamt in der Nutzungskonzeption des Parkpflegewerks eine Hierarchie fest, die die Frequentierung, Veranstaltungen und Sondernutzungen ebenso berücksichtige wie Verbindungsfunktionen, Nutzungsschwerpunkte und die Erschließung für Pflegefahrzeuge. Häufig genutzte Wege, wie die Jägerhofallee und die Reitallee, baute man strapazierfähiger und ganzjährig nutzbar aus. Eine Beschichtung aus hellem regionalen Natursteinsplitt verhindert das starke aufheizen im Sommer. Das Regenwasser wird seitlich in die Grünflächen geleitet.
Zukunftsfähige Parkanlage in der Innenstadt
Die Kosten für die Wiederherstellung der denkmalgeschützten Parkanlage belaufen sich auf rund 5,8 Millionen Euro. Die Denkmalsubstanz des Hofgartens als Gartenkunstwerk soll erhalten und weiterentwickelt werden. Für die Böschungen an der Landskrone hat das Gartenamt ein neues Bepflanzungskonzept erarbeitet. Im Rahmen des Masterplans Kinderspielplätze wird der Spielplatz an der Inselstraße/Ecke Kaiserstraße modernisiert.