Karrieremesse Stuzubi in Düsseldorf – die Suche nach Fachkräften endet nie

Stoßseufzer eines Personalverantwortlichen aus einem Düsseldorfer DAX-Unternehmen: „The War for Talents is over – Talents have won“ – „Der Kampf um die Besten ist vorüber. Sie haben gewonnen.“ Der Personaldezernent der Stadt Düsseldorf, Olaf Wagner, formulierte es als Eröffnungsredner der Karrieremesse Stuzubi am Samstag (20.9.) so: „Die Stadt Düsseldorf wird in den nächsten Jahren sechs von zehn Fachkräften verlieren, weil sie in den Ruhestand gehen. Sie sind heute auf der Stuzubi zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

Der Personaldezernent der Stadt Düsseldorf, Olaf Wagner, begrüßte die Besucher*innen der Karrieremesse Stuzubi in Düsseldorf.
Informations- und Geschenke-Überfluss
Und weil die Auszubildenden sehr umgarnte Wesen sind, werden sie den ganzen Tag lang überschüttet: mit Informationen, mit Flyern, mit Geschenken. So manch einem Jungtalent war dennoch der Überdruss am Informationsüberfluss anzusehen, während sich die Eltern unverdrossen und hartnäckig durch die Geschichten und Angebote der Aussteller fragten.

Firmen und Institutionen warben um Nachwuchs.
Das Besondere an der Stuzubi: Hier können junge Menschen nach einem akademischen Start in die Karriere ebenso schauen wie nach einer handfesten Ausbildung. Die Uni Düsseldorf, die Uni Klagenfurt oder etwa die FOM – die europaweite, berufsbegleitende Hochschule mit ihren Bachelor und Master-Studiengängen, stellten sich ebenso vor wie der Zoll, die Bundespolizei, der Hörgeräteakkustiker.
Handwerk baut eine eigene Erlebniswelt auf

Mit einer von Hand geführten CNC-Fräse konnten Besucher*innen bei der Tischler-Innung ihren Namen in Holz gravieren.
Zum Tag des Handwerks hatte eben jenes eine ganze Erlebniswelt im Foyer aufgebaut – mit 15 unterschiedlichen Gewerken von der Augenoptik bis zur Zweiradmechatronik. Überall konnten die Schüler*innen mit Interesse an einer Handwerksausbildung gleich Hand anlegen. Die Tischlerinnung drückte dem umworbenen Nachruchs einen CNC Handfräse in die Finger, mit der sich Namenschildchen in Holzstücke eingravieren ließen. Bei den Bäckern wurde der richtige Brezel-Schwung zum Ineinander-Verschlingen der Heferollen zur Herausforderungen. Dazwischen wurden Namen notiert, Praktika vereinbart, Kontakte gemacht.

Der richtigen Brezelschwung ließ sich bei den Bäckern trainieren.
Wer Appetit auf eine Handwerksausbildung bekam, konnte gleich verbindlich unterschreiben. Für das aktuelle Ausbildungsjahr 2025/26 sind laut einer Mitteilung des Handwerks noch 650 Stellen in 60 Berufen offen.
An einem Stand wurden die Frauen und Männer jedes Mal nervös, wenn sich Menschen mit Fotoapparaten näherten. Auf ihren schwarzen Hoodies stand in leuchtender Kontrastschrift „Geheim“ – und das war auch so gemeint. Denn der Fachkräftemangel macht selbst vor dem Verfassungsschutz nicht halt. Auch diese Institution war mit einem eigenen Anwerbestand auf der Stuzubi vertreten.