Rat der Religionen Düsseldorf gegründet

In Düsseldorf arbeiten Christen, Muslime, Juden und Buddhisten interreligiös zusammen. Dies haben sie bereits in der Vergangenheit getan, werden aber nun im „Rat der Religionen“ ihre Zusammenarbeit nochmals vertiefen.
Nach dem Vorbild des Frankfurter Rats wollte man bereits im Jahr 2021 den Zusammenschluss auch für Düsseldorf gründen. Doch durch die Corona-Pandemie verzögerte sich das Vorhaben. Am Mittwoch (17.9.) war es dann endlich so weit und gemeinsam unterschrieb man den Start des „Rats der Relegionen Düsseldorf“.
Im Antoniussaal des Maxhauses kamen Stadtdechant Frank Heidkamp (Katholische Kirche), Beate Plenkers-Schneider (Geschäftsführung Katholischer Gemeindeverband), Superintendent Heinrich Fucks (Evangelische Kirche), Pfarrer Dr. Martin Fricke (Evangelische Kirche), Dr. Dalinc Dereköy (1. Vorsitzender Kreis der Düsseldorfer Muslime), Dr. Agata Skalska (2. Vorsitzende KDDM), Redouan Aoulad-Ali (KDDM-Vorstand), Michael Szentei-Heise (ehemaliger Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde), Professor Dr. Hisao Matsumaru (Direktor des Eko-Hauses) und Jan Marc Nottelmann-Feil (Vorsitzender der Buddhistischen Gemeinschaft Jôdo Shinshû) zusammen und besiegelten die Zusammenarbeit.
Mit dem Toleranzwagen im Karneval, einem interreligiösen Fußball-Turnier, gemeinsamen Friedensgebeten und anderen Projekten setzten die Beteiligten bereits in der Vergangenheit Zeichen. Stadtdechant Frank Heidkamp freut sich, dass es endlich los geht: „Es ist gut, dass der Rat nun gegründet ist, damit die gute interreligiöse Zusammenarbeit nochmal intensiviert wird. Auch die anderen Religionsgemeinschaften sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.“
Die Beteiligten sehen besonders in der aktuellen Situation, in der Kriege und Konflikte allgegenwärtig sind, eine ganz besondere Bedeutung des Rates. „Wir haben unter Beweis gestellt, dass unterschiedliche Religionen gut und zielgerichtet kooperieren können“, betonte Superintendent Heinrich Fucks. Jan Marc Nottelmann-Feil sieht den Rat als einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben und für Dr. Agata Skalska spielt „die Vielfalt als Ressource eine große Rolle für Düsseldorf“.
Die Hauptziele des Gremiums sind die Abstimmung der gemeinsamen Interessen und die Vertretung der religiösen Gemeinschaften nach außen. Außerdem soll die Zusammenarbeit untereinander und mit den städtischen Einrichtungen vertieft werden. „Damit geben wir der Gesellschaft und der Politik ein Gerüst mit, an dem sie sich zusätzlich orientieren können“, erklärte Michael Szentei-Heise.
Der Rat möchte den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und der Stadtgesellschaft fördern. Er nimmt aber auch aus einer religiösen Sicht Stellung zu gesellschaftlichen und politischen Themen der Stadt. Ziel ist das friedliche und gleichberechtigte Miteinander aller Düsseldorfer*innen. Vorurteilen, Diskriminierung und Gewalt soll entgegengewirkt werden.
Der Rat soll aus maximal 25 Mitgliedern bestehen, die nach einem in der Satzung festgelegten Schlüssel entsendet werden. Bei der Gründung wurde ein kommissarischer Vorstand gewählt, der aus Heinrich Fucks (Vorsitz), Michael Szentei-Heise, Redouan Aoulad-Ali, Jan Marc Nottelmann-Feil und Beate Plenkers-Schneider besteht. Im Spätherbst findet die konstituierende Sitzung des Rates der Religionen statt, bei der ein endgültiger Vorstand gewählt wird. Finanziert wird der Rat durch Mitgliedsbeiträge der beteiligten Religionsgemeinschaften.