Düsseldorf: Rheinbahn will Haltung zeigen und kooperiert mit vision:teilen

„Wir möchten nicht nur Fahrgäste bewegen, sondern auch Haltung zeigen“, erklärt Rheinbahn-Vorständin Annette Grabbe zur neuen Kooperation mit dem Verein vision:teilen und dem gutenachtbus. „Diese Partnerschaft steht für eine offene und soziale Stadt, in der niemand übersehen wird.“
Die neue Partnerschaft setzt auf Menschlichkeit im öffentlichen Raum und möchte damit Obdachlosen helfen anstatt sie zu verdrängen. Mit dem Projekt soll soziale Verantwortung mit praktischem Engagement verbunden werden. Konkret geht es um Hilfsangebote, technische Unterstützung sowie Schulungen für Rheinbahner*innen im Umgang mit obdachlosen Menschen.
„Viele obdachlose Menschen finden in unseren Fahrzeugen oder an Haltestellen Unterschlupf – das stellt unser Personal regelmäßig vor herausfordernde Situationen“, erklärt Antje Gutberlet, Leitung Personal, Organisation und Soziales der Rheinbahn. „Statt Menschen einfach zu verdrängen, möchten wir gemeinsam mit dem gutenachtbus lernen, wie wir respektvoll und hilfsbereit agieren können – auch in schwierigen Momenten.“ So sind Schulungen für die Fahrausweisprüfer*innen sowie die Sicherheits- und Serviceteams geplant. Das Team des gutenachtbus vermittelt dabei Grundlagen im Umgang mit obdachlosen Menschen, sensibilisiert für psychische Ausnahmesituationen und hilft, Berührungsängste abzubauen.
Aber auch logistisch und technisch unterstützt die Rheinbahn den gutenachtbus. Denn in den Rheinbahn-Werkstätten wird künftig die Wartung und die TÜV-Abwicklung des gutenachtbusses erledigt. Die im Fundbüro der Rheinbahn nicht abgeholten Fundsachen werden künftig als Sachspenden an Bedürftige weitergegeben. „So verbinden wir Nachhaltigkeit mit praktischer Hilfe“, betont Corinna Welkens, Leiterin Interne Dienste bei der Rheinbahn.
Für den gutenachtbus ist die Zusammenarbeit ein großer Glücksfall, da der Verein auf Spenden und Unterstützung angewiesen ist. „Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft – gemeinsam erreichen wir mehr Menschen, verbessern ihre Situation und stoßen einen Perspektivwechsel an,“ erklärt Nikolai Karrasch, Projektleiter gutenachtbus. Auch die technische und personelle Unterstützung sei enorm wertvoll. So bringen sich beispielsweise Rheinbahn-Auszubildende in Praxisprojekte ein.
Daniel Stumpe, Leiter des Vereins vision:teilen, freut sich auch auf die aufmerksamkeitsstarken Aktionen, etwa in Form von Aufklebern in Bussen und Bahnen. „Ein Highlight ist die Produktion einer sogenannten ,Shelter Map‘ – einer Übersichtskarte mit Anlaufstellen für obdachlose Menschen im Liniennetz der Rheinbahn. Die Karte verteilen Rheinbahn-Sicherheitskräfte und die Mitarbeitenden vom gutenachtbus an relevanten Orten.“