Taxi-Demo durch Düsseldorf

Die Düsseldorfer Taxifahrer*innen beteiligten sich am Mittwoche (2.7.) am bundesweiten Protesttag des Taxi-Gewerbes gegen ihre Konkurrenz von Uber und Bolt. Rund 250 Fahrzeuge versammelten sich am Vormittag auf dem Messeparkplatz P2 und fuhren von dort als Korso zum Schützenplatz Eller, wo eine Kundgebung organisiert war.
Das Geschäft der Taxifahrer*innen wird durch die niedrigeren Tarife ihrer Mietwagen-Konkurrenz erheblich beeinträchtigt. Sie demonstrierten für einen fairen Wettbewerb, den es nur geben können, wenn die Bedingungen für alle Anbieter gleich seien.
„Uns steht das Wasser bis zum Hals. Die Stadt muss endlich handeln, sonst gibt es bald gar keine Taxis mehr in der Landeshauptstadt von NRW“, betont Dennis Klusmeier, Vorstandschef von Taxi Düsseldorf. „Seit rund vier Jahren haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, für einen fairen Wettbewerb bei der Personenbeförderung zu sorgen. Die Verwaltung und Politik in Düsseldorf ist nicht untätig geblieben, dies unterscheidet sie von den meisten Städten in Deutschland. Wir wissen dieses Engagement zu schätzen. Dennoch ist es nun mehr erforderlich jetzt ein Level-Playing-Field zu schaffen. Daher fordern wir Mindestbeförderungsentgelte für Mietwagen – Jetzt!“.
Während die Taxi-Branche an Tarife gebunden ist, kalkulieren Mietwagen-Plattformen wie Uber und Bolt ohne. Sie können ihre Preise ohne behördliche Kontrolle selbst bestimmen. „Wir haben nichts gegen Wettbewerb. Aber erst mit annähernd gleichen Preisen ist er auch fair. Dann haben Taxis auch eine Chance, die Herausforderung anzunehmen“, fordert Klusmeier.
Die Stadt Düsseldorf hat erst im diesem Jahr die Taxenordnung angepasst und die Fahrpreise erhöht. Die Fahrgäste können damit bereits vor Antritt der Fahrt einen Festpreis vereinbaren – wie es die Konkurrenz auch anbietet. Der Preis wird in der Taxizentrale kalkuliert und setzt sich aus Länge der Fahrstrecke und aktueller Verkehrslage zusammen. Je nach Nachfrage ist so eine Reduzierung oder Erhöhung des Fahrpreises von 20 Prozent möglich. Voraussetzung ist die vorab Buchung der Taxifahrt per App, Telefon oder WhatsApp. Wer spontan ein Taxi heranwinkt oder an einem Taxistand zusteigt, zahlt nach Taxameter. Mit der neuen Taxenordnung liegt der Grundpreis bei 5 Euro (vorher 4,50) und für jeden Kilometer sind 2,70 Euro fällig (vorher 2,20). Die alten Preise galten für seit 2015.
Der Bundesverband Taxi und Mietwagen hat durch das Meinungsforschungsinstitut Infratest/Kantar über 1.000 Personen befragt. Danach sprachen sich rund 60 Prozent der Befragten für die Einführung von Mindestpreisen bei Fahrdiensten wie Uber aus. Lediglich 15 Prozent lehnten Mindestpreise für plattformbasierte Mietwagen ab. „Die Zahlen machen deutlich: Die Menschen wollen, dass Fahrerinnen und Fahrer anständig bezahlt werden und sind dafür auch bereit, höhere Preise zu akzeptieren. Wenn Städte Mindestpreise einführen, handeln sie im Interesse der Bevölkerung“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverband Taxi und Mietwagen.