Der verwandelte Uhrenturm der Alde Düsseldorfer

Die Umgebung der Grafenberger Allee zwischen Sohnstraße und Schlüterstraße ist geprägt von Neubauten. Fast trotzig ragt aber ein Relikt der Vergangenheit vor der Hausnummer 300 empor: der Uhrenturm.

Der rote Backstein des Uhrenturms ist noch bis zum 26. Juli 2025 mit dem Projekt “Don’t Panic” verkleidet
Seit 1904 steht er dort und war lange das Torwärterhaus der Firma Haniel& Lueg. Seit April 2023 beheimatet er die Geschäftsstelle der Bürgergesellschaft Alde Düsseldorfer, die das historische Gemäuer im Innenbereich unter anderem für Kunstausstellungen nutzt. Doch seit Samstag (24.5.) ist die Kunst auch an der Fassade zu sehen. Denn im Rahmen ihres Projekts „Don’t Panic“ hat Meral Alma rund 500 Notizzettel in pink, gelb, grün, blau und weiß auf die Fassade geklebt und so ein modernes Kunstwerk am historischen Gemäuer geschaffen.

Der Turm aus der Luft aus betrachtet, Foto: Meral Alma
Entstanden ist das Projekt bei Kaffee und Kuchen bei Professorin Dr. Gisela Miller-Kipp. Sie kennt Meral Alma von der Heinrich-Heine-Universität und ist außerdem den Alde Düsseldorfern sehr verbunden. Gemeinsam mit Baas Rolf Lenz entstand so die Idee, eine ganz besondere Kunstaktion am und im Uhrenturm zu schaffen.

(v.l.) Baas Rolf Lenz mit Künstlerin Meral Alma und Ideengeberin Prof. Gisela Miller-Kipp
Mit einem großen Steiger waren Meral Alma und ihr Team lange damit beschäftigt die 500 Notizzettel auf die rund 110 Quadratmeter des 14 Meter hohen Uhrenturms zu kleistern. Denkmalschützer müssen allerdings keine Bedenken haben, denn das Kunstwerk wird wieder rückstandsfrei entfernt. Wahrscheinlich werden Regen und Wind sogar vorab einige Fragmente lösen, aber das sei als Zeichen der Vergänglichkeit auch Absicht, erklärte die Künstlerin. Auf vielen der bunten Post-Its sind Skizzen gedruckt, die auf Originalkunstwerken der Künstlerin basieren. Andere enthalten Worte. Einige sind auch frei gelassen, damit der Betrachter dort Raum für eigene Gedanken hat. Denn das ist Ziel von „Don’t Panic“: eigene Gefühle und Erinnerungen zu entwickeln.

Aussen und innen im Uhrenturm: Meral Alma
Im Inneren der Uhrenturm ist noch mehr von Meral Alma zu sehen. Dort sind verschiedene Werke aus ihrem Atelier ausgestellt und schon die besondere Architektur des schmalen Turms mit seiner steilen Treppe lassen sie auf eine besondere Art wirken.

Zahlreiche Gäste waren am Samstag (24.5.) zur Eröffnung gekommen
Bei der Ausstellungseröffnung kamen fast rund 150 Gäste und feierten mit der Bürgergesellschaft Alde Düsseldorfer und Künstlerin Meral Alma. Zwar war das Wetter regnerisch, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, wozu auch die erneut beste Bewirtung der Gastgeber beitrug.
Interessierte sind noch bis zum 26. Juli 2025 jeweils samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr von den „Alde“ zur Besichtigung der Ausstellung im Uhrenturm eingeladen.