Düsseldorf: Gelungenen Premiere des inklusiven Theaterstücks „Alles zum ersten Mal“

Der Saal im Kulturhaus Süd war am Mittwochabend (26.11.) gut gefüllt und die Gäste waren gespannt auf die Premiere des Theaterstücks „Alles zum ersten Mal“. Theater NEON nennt sich das Ensemble, das aus Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung besteht. Nach dem großen Erfolg des Stücks „Liebe ist alles“, frei nach Romeo und Julia, hat die Gruppe gemeinsam mit Regisseurin Katharina Weishaupt den Theater-Klassiker „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind nach eigenen Vorstellungen interpretiert.

Viele Gäste waren gespannt auf die Premiere von “Alles zum ersten Mal” im Kulturhaus Süd
Ein großes Bühnenbild brauchten die Schauspieler*innen nicht. Da gab es eine Weichbodenmatte, einen Sprungkasten und einige Pezzibälle, die in der ersten Szene in die Sporthalle einer Schule führten. Aber auch anschließend reichten sie, um in die verschiedensten Spielorte zu führen.

Zu Beginn sind alle beim Sportunterricht in der Schule auf der Bühne
Wie im Drama von Frank Wedekind geht es um „das erste Mal“, um Freundschaft, Sex und Aufklärung. Da ist der attraktive Melchior, der eher verklemmte Moritz, die forsche Wendla, ihre Klassenkameraden und Eltern. Die Zuschauer*innen erleben die Probleme der jungen Menschen mit. Da ist Moritz, der nicht versetzt wird und dessen Eltern dafür keine Verständnis haben. Sein Freund Melchior versucht ihn aufzuklären.

(v.l.) Melchior, gespielt von Dennis Gerhards, mit seinem Freund Moritz, gespielt von Jannis Delbrouk
Auch Wendla ist nicht aufgeklärt, glaubt noch an den Klapperstorch und auf Nachfrage bei der Mutter erfährt sie nur, das man sich lieben muss, um mit einem Mann zu schlafen. Das probiert sie mit Melchior aus und wird prompt schwanger. Am Ende des Stücks sind Moritz und Wendla tot – aber das will das Ensemble so nicht stehenlassen. Sie beenden die Vorstellung mit einer bunten Videosequenz, die nur so strotzt vor Lebensfreude und auch das Thema Aufklärung nochmal aufgreift.

Elisabeth Gobbers als Wendla im Gespräch mit ihrer Mutter, gespielt von Doris Klempnauer
Das Stück geht über knapp eine Stunde und es ist eindrucksvoll, wie fröhlich und dann auch wieder ernsthaft das Thema vermittelt wird. Besonders die Hauptrollen hatten viel Text zu lernen und präsentierten die Pointen gekonnt, was das Publikum durch viel Applaus würdigte. Regisseurin Katharina Weishaupt ist es gelungen, auch die Nebenrollen einzubeziehen und das ganze Ensemble als Gemeinschaft zusammenzufügen.

(v.l.) Goopinath Vigneshwaran, Lara Kebeck, Collon Betat und Thomas Kleine
Das Stück ist eine Koproduktion der Werkstatt für angepasste Arbeit, der Lebenshilfe Düsseldorf e.V. und dem BühnenKunstSalon Köln e.V. .

Regisseurin Katharina Weishaupt
Wer nun neugierig geworden ist, hat noch Gelegenheit zwei Aufführungen zu besuchen: am Mittwoch, 03.12.2025, um 19Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr, und am Mittwoch, 14.01.2026, um 11 Uhr, Einlass ab 10:30 Uhr.
Das Kulturhaus Süd befindet sich an der Fritz-Erler-Straße 21 in Garath. Das Haus ist barrierefrei und bietet freie Platzwahl.
Die Tickets kosten 10 Euro für Erwachsene, ermäßigt 5 Euro und für Kinder bis 12 Jahren 3,50 Euro. Eine Kartenvorbestellung ist per Mail an theater@wfaa.de möglich. Bezahlung bei Abholung an der Betriebsstätte Marienburger Straße (nach Vereinbarung) oder bar bei der Abholung an der Abendkasse.











