Düsseldorf: SPD informiert über das Ende der Sondierungsgespräche mit der CDU – Schwarz-Grün bestätigt Koalitionsbereitschaft

Aktualisiert Donnerstag 23.10.2025 um 20 Uhr
Bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 erzielte die CDU im Düsseldorfer Rat die Mehrheit. Von den 92 Sitzen werden 31 von CDU’ler*innen besetzt sein und sie stellen mit Dr. Stephan Keller den Oberbürgermeister. In den vergangenen Wochen führte die CDU Gespräche mit möglichen Koalitions- oder Kooperations-Partnern. Denn rechnerisch sind mehrere Kombination möglich. Bündnis 90/Die Grünen haben 20 Ratsvertreter*innen. Ein Fortführungen der Kooperation der vergangenen fünf Jahre böte mit 51 Vertreter*innen eine deutliche Mehrheit. Aber auch das Zusammengehen mit der SPD (14 Sitze), die eine Fraktion mit Volt (2 Sitze) gebildet haben, würde mit 47 Vertreter*innen eine knappe Mehrheit bieten.
Doch am Donnerstagabend (23.10.) informierte die SPD, dass die CDU mitgeteilt habe, künftig wieder mit den Grünen kooperieren zu wollen. Damit sieht die SPD die zuvor geführten Sondierungsgespräche als beendet an.
Adis Selimi, Parteivorsitzender der SPD Düsseldorf, erklärt: „Wir hoffen, dass die Grünen in den anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der CDU bei zentralen Zukunftsfragen, wie vor allem auch einer gerechten Wohnungspolitik, standhaft bleiben und soziale wie ökologische Ziele nicht dem kleinsten gemeinsamen Nenner opfern. Die Gespräche mit der CDU haben darüber hinaus deutlich gezeigt: Bei sozialdemokratischen Kernanliegen – soziale Gerechtigkeit, bezahlbarem Wohnen und konsequentem Mieterschutz – gibt es keine echte Bereitschaft zu einer konstruktiven Zusammenarbeit. Wir haben offen, respektvoll und transparent sondiert. Leider war die CDU nicht zu pragmatischen Lösungen im Sinne der gesamten Stadt bereit, sondern hat bei den entscheidenden Themen Wohnen und Verkehr nicht tragbare Rückschritte gefordert. So eine Politik ist mit der SPD Düsseldorf nicht zu machen – im Interesse aller Düsseldorferinnen und Düsseldorfer.“
CDU und Grüne bekunden Koalitionsbereitschaft
Am späten Donnerstagabend gab es noch eine Pressemitteilung von CDU und Bündnis 90/Die Grünen, in der die Sondierungsteams die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfehlen. Die Grünen wollen am Dienstag (28.10.) ihre Mitglieder über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen abstimmen lassen.
CDU und Grüne teilten mit:
„Beide Parteien wollen wirtschaftliche Stabilität, soziale Sicherheit und nachhaltige Stadtentwicklung miteinander verbinden. Dazu gehören ein ausgeglichener Haushalt, verlässliche Investitionen und der Neubau der Oper als gemeinsames kulturelles Ziel – der finanzielle Rahmen soll dabei unter einer Milliarde Euro bleiben. Die Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung soll in diesem Prozess intensiviert werden. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau bezahlbaren Wohnraums. CDU und Bündnis 90/Die Grüne wollen die Brachflächen aktivieren, Mieterinnen und Mieter besser schützen und soziale Durchmischung in allen Stadtteilen sichern.
Die Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung sollen in der Wahlperiode deutlich auf 500 Millionen Euro gesteigert werden, begleitet von einem transparenten Monitoring. Damit stärken wir Maßnahmen, damit Düsseldorf bis 2035 klimaneutral wird und wir den Auswirkungen des Klimawandels begegnen können. Dazu werden wir u.a. in Grünflächen, Stadtoasen und Pocket-Parks investieren.
In der Mobilität setzen wir auf eine moderne, effiziente und ausgewogene Verkehrspolitik. Das Kernstraßennetz der IHK soll dabei berücksichtigt werden, um den Verkehrsfluss für alle Verkehrsarten zu verbessern und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen. Gleichzeitig wollen CDU und Grüne den ÖPNV weiter stärken, den Radverkehr ausbauen, verlässliche ÖPNV-Taktungen sichern und den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel erleichtern. Die Koalition bekennt sich zu dem Ziel, die Straßenobdachlosigkeit zu beenden durch die Umsetzung des dezentralen Konzeptes Housing First.
Familien sind uns wichtig. Deshalb warden wir die U3 Betreuung bis 35 Stunden beitragsfrei stellen.“
Auf diese Eckpunkte haben sich CDU und Grüne verständigt, sie müssen aber in den Koalitionsverhandlungen noch genauer ausgearbeitet und den Parteigremien anschließend zur Abstimmung vorgelegt werden.