Düsseldorf: Humboldt-Schüler*innen laufen für Projekt „jotdrop“

Seit einem Jahr ist die erste mobile Dusche für wohnungslose Menschen als Projekt von Flingern mobil im Einsatz. Der Name „jotdrop“ ist dabei doppelt zu verstehen. Zum einen bietet die Dusche einen „guten Tropfen“, zum anderen vermittelt sie den Nutzer*innen das Gefühl „gut drauf“, nämlich sauber zu sein. Wohnungslose Menschen werden auch aufgrund ihres äußerlichen Zustands oft ausgegrenzt. Doch ohne eine eigene Wohnung gepflegt zu bleiben, ist eine Herausforderung. Die Dusche soll helfen, dass sich die Menschen wohler fühlen und sich dadurch vielleicht auch trauen, auf Menschen zuzugehen, sich helfen zu lassen, einen Arzt oder eine Beratungsstelle aufzusuchen. Es ist ein erster Schritt, den Selbstwert zu stärken, die eigene Lebenssituation verbessern zu wollen und ein wesentlicher Beitrag zur Menschenwürde.

Ein Sprinter fährt den Duschanhänger an die verschiedenen Standorte. Im Sprinter kann auch Beratung stattfinden.
Das Projekt überzeugte die Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen des Humboldt Gymnasiums so sehr, dass sie ihren Spendenlauf auch zugunsten von „jotdrop“ veranstalteten. Alle zwei Jahre verbindet das Humboldt sportlichen Einsatz mit sozialem Engagement im Rahmen eines Sponsorenlaufs. Familie, Freunde, Nachbarschaft unterstützen die Schüler*innen und spenden für jede gelaufene Runden einen Betrag. Schulleiter Alexander Seidel: „Wir sind tief beeindruckt, mit welchem Einsatz und mit wie viel Herz unsere Schülerinnen und Schüler beim Spendenlauf für jotdrop und die Kindertafel angetreten sind – zwei Projekte, die hier in Düsseldorf ganz konkret Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen. Dass dabei eine so beachtliche Summe zusammengekommen ist, erfüllt uns alle mit großem Stolz – nicht wegen der Höhe des Betrags, sondern weil darin so viel gemeinsames Engagement, Freude und Verantwortungsbewusstsein sichtbar wird.“
Das Team von „jotdrop – Die warme Dusche für die Staße“ konnte einen Spendenscheck über 15.017,63 Euro in Empfang nehmen. Die Kindertafel Düsseldorf durfte sich über die gleiche Summe freuen.

Ziel ist es, den Menschen eine warme Dusche zu ermöglichen und damit auch ihr Selbstwertgefühl zu stärken
Philipp Braun, Fachbereichsleiter Beratung und Begleitung bei Flingern mobil, freut sich über das Engagement der Schule. Denn bei jotdrop können Menschen ohne festen Wohnsitz nicht nur kostenlos duschen, frische Wäsche und Hygieneartikeln erhalten. Die Sozialarbeiter*innen haben auch ein offenes Ohr für die Probleme und bieten Hilfe an. Die Nachfrage ist in den letzten Monaten stark gestiegen. „Wir merken jeden Tag, wie sehr die Menschen eine solche Möglichkeit brauchen. Es geht nicht nur um Sauberkeit – es geht um Würde, Selbstwert und Begegnung“, betont Braun. „Dass junge Menschen so begeistert und solidarisch für andere aktiv werden, berührt uns sehr. Diese Spende hilft uns ganz konkret dabei, unser Angebot mittelfristig auszubauen. Denn der Bedarf ist immens.“
Weitere Informationen über jotdrop und auch, wie man das Projekt unterstützen kann, finden sie hier.