Düsseldorf: Andere Städte ziehen beim Badeverbot im Rhein nach – Einhaltung wird kontrolliert

Am Donnerstag (14.8.) wurde in Köln eine Person im Rhein vermisst, am Freitag (15.8.) eine weitere. Mit aufwendigen Rettungsaktionen versuchen dann Feuerwehr, DLRG und Wasserschutzpolizei das Leben der Menschen zu retten. Oft jedoch vergebens.
Badeverbot am Düsseldorfer Rheinufer
Da die Menschen offenbar nicht vernünftig werden, haben Düsseldorf und Neuss jetzt ein Badeverbot im Rhein erlassen. Meerbusch denkt darüber nach und auch in Köln soll der Stadtrat Anfang September darüber entscheiden. Die Warnschilder, die am Düsseldorfer Rheinufer vor den Gefahren warnen und auch die Berichte über im Rhein vermisste Personen reichen immer noch nicht aus, dass Unbelehrbare meinen, sie hätten die Situation im Griff, wenn sie sich im Rhein abkühlen oder sogar schwimmen.

Neue Schilder stellt die Stadt nicht auf, da die aktuellen das Badeverbot schon anzeigen
Seit Donnerstag (14.8.) gilt das Schwimmverbot im Rhein. Wer trotzdem in den Fluss steigt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen – so heißt es in der Verordnung der Stadt. Mitarbeitenden des Ordnungsamtes waren am Donnerstag an den Rheinstränden unterwegs und haben rund 150 Gespräche mit Menschen geführt, die sie dort antrafen. Die meisten waren verständnisvoll – oder taten zumindest bei Anwesenheit der Ordnungskräfte so. Lediglich ein Mann wollte sich nicht von Baden abhalten lassen und weigerte sich sogar aus dem Wasser zu kommen. Er ist nun der erste, der einen Bußgeldbescheid erhalten wird.

Mit diesen Flyern sollen die Menschen für die Gefahren sensibilisiert werden
Die Ordnungskräfte gehen aber sensibel vor und arbeiten mit Wasserschutzpolizei und DLRG zusammen. Denn sie wollen verhindern, dass sich die Menschen aus Angst vor Strafe ins Wasser flüchten und so erst gefährlich Situationen erzeugt werden. An die Menschen an den Stränden werden Flyer verteilt.
Keine Aussage wollte die Stadt dazu machen, ob Menschen, die einen Rettungseinsatz auslösen – also offensichtlich gegen das Schwimmverbot verstoßen haben – automatisch mit einem Bußgeld belegt werden oder auch den Einsatz bezahlen müssen.

Die Wasserschutzpolizei von Fluss aus und Dopperstreifen von Polizei und Ordnungsamt an Land sollen das Verbot durchsetzen, Foto: Polizei Düsseldorf
Das Polizeipräsidium Düsseldorf hat angekündigt den städtischen Ordnungs- und Servicedienst bei der Durchsetzung des Verbots zu unterstützen. Es wurden gemeinsame Doppelstreifen mit dem Ordnungsamt verabredet, die regelmäßig Kontrollen durchführen. Polizeipräsidentin Miriam Brauns: “Auch wir appellieren eindringlich an die Eigenverantwortlichkeit aller Bürgerinnen und Bürger, vom Baden im Rhein abzusehen. Die tragischen Unfälle sollten uns Mahnung genug sein.”
Gefahren im Rhein
Der Rhein ist ein stark befahrener, schiffbarer Fluss mit tückischen Strömungsverhältnissen, Wellenschlag durch vorbeifahrende Schiffe sowie stark wechselnden Wasserständen. Auch für geübte Schwimmer*innen besteht beim Baden im Rhein Lebensgefahr und das bereits im unmittelbaren Uferbereich. Personen, die noch nicht vollständig im Wasser stehen oder schwimmen, können von Wellen oder Strömungen erfasst und in den Fluss hineingezogen oder abgetrieben werden. Gefährdet sind dabei nicht allein die badenden Personen selbst, sondern auch mögliche Nothelfer und professionelle Rettungskräfte, welche ihnen zu Hilfe kommen. Privatpersonen wird dringend davon abgeraten eigenständig Rettungsversuche zu starten, da die Gefahr für das eigenen Leben zu groß ist.