Düsseldorf Derendorf: Anwohner fordern endlich Fußgängerampel an der Rather Straße

Rund um die Elfriede-Bial-Straße ist ein neues Wohngebiet entstanden. Dort wohnen Menschen jeden Alters. Was sie gemeinsam empört und weshalb eine Online-Petition gestartet wurde, ist die Verkehrssituation auf der Rather Straße. Denn dort fahren neben Bussen und Straßenbahnen auch viele Pkw, was die Überquerung der Straße zu einem gefährlichen Unterfangen macht. Nicht nur die Familien, deren Kinder in Kitas oder Schulen gehen kennen das Problem, auch Senioren die nicht mehr ganz so schnell sind, müssen oft lange warten, bis die halbwegs ungefährdet die Straße überqueren können.
Offenbar hat die Stadt bei der Planung des Gebiets die Fußgänger vergessen. Bereits im Jahr 2022 wurde das Problem im Rahmen der Aktion „walk to school“ thematisiert und von den Bezirkspolitiker*innen aufgegriffen. Schon damals diskutierte man mit Verkehrsdezernent Jochen Kral – passiert ist bisher nichts. Was verwundert, denn Schulwegsicherung sollte eigentlich mit hoher Priorität betrieben werden.
Im März 2024 wurde in der Bezirksvertretung 1 einstimmig der Beschluss gefasst, eine Lichtsignalanlage an der Kreuzung Rather Straße, Spichernstraße und Elfriede Bial Straße zu bauen, damit die Fußgänger die Straße sicher queren können. Die Kosten für den Bau wurden mit rund 250.000 Euro veranschlagt, die über das Förderprojekt „Multimodalität für lebenswerte Quartiere in Düsseldorf – MulitMoDus“ finanziert werden sollten. In der Vorlage war die Umsetzung noch im Jahr 2024 vorgesehen.

(v.l.) Selma Fischer, Annette Klinke und Clara Gerlach müssen lange warten, bis die Straße frei ist
Auf Nachfrage von Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke sind die Gelder noch nicht beantragt und damit kann auch noch nicht mit dem Bau begonnen werden. Mittlerweile rechnet man selbst in 2025 nicht mehr mit der Ampelanlage.
Das wollen sich die Bewohner*innen nicht gefallen lassen und starteten eine Petition auf Change.org, um die Dringlichkeit zu untermauern. Bisher haben über 800 Menschen unterschrieben. Die Eltern kritisieren: „Die Rather Straße ist gefährlich. Die Geschwindigkeit ist hoch, der Verkehr unübersichtlich. Eine Querung ist für Kinder kaum möglich.“ und „Hier wohnen viele Familien mit kleinen Kindern. Seit über zwei Jahren fordern wir eine Lösung – passiert ist: nichts.“ Selma Fischer, die in dem Viertel wohnt bestätigt, dass auch viele ältere Leute sich die Ampel wünschen, denn wer mit Rollator die Straße überqueren möchte, sei eben deutlich langsamer als mobile Menschen.
Die Menschen im Viertel hoffen nun darauf, dass dem Thema im Kommunalwahlkampf mehr Bedeutung beigemessen wird. OB-Kandidatin Clara Gerlach betont, dass die Schulwegsicherung bei der Stadtverwaltung oberste Priorität haben müsste. Nun wird die Schule Ende August wieder starten und immer noch in die Querung der Rather Straße ein gefährliches Unterfangen.