Düsseldorf: Deutliche Fortschritte bei der Glasfaserversorgung – kommt drauf an wen man fragt

Die Stadt Düsseldorf freut sich, denn mittlerweile ist die Versorgungsquote mit Glasfaser im gesamten Stadtgebiet auf 34 Prozent gestiegen (Ergebnis einer Untersuchung der MICUS Strategieberatung). Da es Ziel ist, bis 2030 alle Haushalte an Glasfasernetz anzuschließen, hat die Stadt mit fünf Netzbetreibern Verträge zur Erschließung abgeschlossen. Bis zum Jahresende soll die 50-Prozent-Marke geknackt werden.
Damit dies gelingt, unterstützt die Stadt die Netzbetreiber bei der Kontaktaufnahme mit den Gebäudeeigentümern, bietet digitale Antragsverfahren und standardisierte Vertragswerke an und hat sich personell und organisatorisch auf die Anforderungen eingestellt. So können Anträge der Netzbetreiber zügig und ohne Zeitverzug bewilligt werden.

Es gibt unterschiedliche Bautrupps für die Verlegung im Gehweg und die Hausanschlüsse – was die Kommunikation nicht einfacher macht
Gravierende Problem in Benrath mit OXG
Doch die Netzbetreiber arbeiten nicht alle zufriedenstellend. So haben die Mitarbeitenden des Tiefbauamtes besonders im Düsseldorf Süden mit der Firma OXG und deren Subunternehmen Probleme. Statt zufriedener Kunden mit Hausanschlüssen häufen sich die Reklamationen über aufgerissene Gehwege, die nicht verkehrssicher wieder geschlossenen wurden, Beschädigungen und auch Schäden an Häusern wie Undichtigkeiten und mehr. Mitarbeitende der Stadt haben Schäden in erheblicher Höhe dokumentiert.
Auf Nachfrage hat die Stadt die Probleme bestätigt, verweist aber auf die Verträge, die keinen direkten Einfluss auf Subunternehmen der Netzbetreiber ermöglichen. Stattdessen werde im Austausch mit den Netzbetreibern als Vertragspartner versucht, Missstände schnell und zufriedenstellend zu beheben. „Eine vergleichbare Häufung wie in dem von Ihnen angesprochenen Bereich (Anmerkung der Redaktion: Benrath-Paulsmühle) können wir sonst allerdings nicht feststellen. Die zuständigen Stellen bleiben daher im intensiven Austausch mit OXG.“

Oberflächlich wurden die Gehwegplatten verlegt, doch überall sind breite Spalten und die Platten wackeln
OXG gibt sich bürgernah
Auch die Firma OXG wurde von Ddorf-aktuell um Stellungnahme gebeten. In der Antwort wird auf das komplexe Vorhaben verwiesen: „Eine hohe Ausbauqualität ist uns dabei ausgesprochen wichtig – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Grund. Unser Ziel ist es schließlich, eine zuverlässige und zukunftssichere Infrastruktur zu schaffen, von der Anwohner*innen langfristig profitieren.“
„Zugegebenermaßen hatten wir in Benrath anfangs Qualitätsprobleme, die unseren Standards und Ansprüchen nicht entsprechen. Mangelhafte Bauausführungen und Schäden wurden daher von unserem Baupartner behoben bzw. sind aktuell noch in der Nachbearbeitung. Wir begleiten die Bautätigkeiten weiterhin sehr eng mit unseren OXG-Projektleiter*innen und -Baubegleiter*innen und stehen im regelmäßigen, sehr engen Austausch mit den zuständigen Behörden der Stadt Düsseldorf.“
„Es ist uns zudem ein wichtiges Anliegen, die Anwohner*innen frühzeitig über den geplanten Beginn der Bauarbeiten zu informieren. Hierfür setzen wir unter anderem den sog. „Baggerflyer“ ein, der wichtige Informationen sowie Kontakte und Anlaufstellen während der Bauphase übersichtlich darstellt. Dass im Stadtteil Benrath falsche Anwohnerinformationsschreiben verteilt wurden, tut uns ausgesprochen leid. Wir haben unseren Baupartner auf den Fehler aufmerksam gemacht und haben darauf hingewiesen, ab sofort den Baggerflyer mit den richtigen Informationen zu verteilen.“

So schmal sind die Glasfaserkabel, doch riesige Löcher werden dafür gebuddelt
Anwohner sind ratlos
Bis heute haben die Anwohner*innen Probleme Verantwortliche zu erreichen. Die Kontaktmailadresse von OXG antwortet immer freundlich, ein Projektverantwortlicher werde sich melden, aber es passiert nicht.
Die Mitarbeitenden des Tiefbauamtes sind jetzt regelmäßig vor Ort und stehen den Bürger*innen bei. Eigentlich nicht ihre Aufgabe, denn die OXG wäre in der Pflicht. Sorgenvoll schauen zahlreiche Anwohnende aktuell in der Paulsmühle auf die Bautrupps. Zwar wurde im vergangenen Jahr eine Begehung gemacht, bei der die Verlegung der Hausanschlüsse geprüft wurde. Doch der Mitarbeiter hatte offensichtlich keine Ahnung von den baulichen Gegebenheiten und auch kein Problem damit, zerstörende Arbeiten auf den Grundstücken vorzusehen.
Ist in der Nachbarschaft Bautätigkeit zu hören, denken Nachbarn mit Schrecken an die Sommerferien. Wie wird das eigene Grundstück aussehen, wenn man in Urlaub ist und den Arbeiten keinen Einhalt gebieten kann? Denn Kontaktaufnahme zu den Zuständigen bei OXG scheitert in vielen Fällen, die angekündigten aktuellen Flyer wurden noch nicht verteilt.