Düsseldorf: Was wäre Oberbilk ohne den Verein „Königinnen & Helden“?

Der Stadtteil Oberbilk ist für viele verbunden mit dem Bahnhof, dem „Magreb-Viertel“, internationalen Bewohner*innen – und oft ist das Bild eher negativ geprägt. Doch Oberbilk ist so viel mehr und ein tolles Beispiel dafür ist der Verein Königinnen und Helden. Erst am vergangenen Samstag (28.6.) war wieder zu erleben, wie sehr der Verein die Nachbarschaft vernetzt. Denn auf dem Lessingplatz fand bereits zum achten Mal das große Sommerfest statt.

Viele Besucher*innen aus Stadtgesellschaft und Politik schauten beim Sommerfest vorbei

Bei bestem Wetter wurde gefeiert
Andrea Abbing, 1. Vorsitzende des Vereines „Königinnen & Helden“, hatte mit ihrem Team wieder viele Unterstützer gewonnen und zahlreiche Ehrenamtler*innen engagierten sich, damit alle das Fest genießen konnten. Der Duft von Waffeln und viel Musik lockte auch die an, die noch nichts vom Fest mitbekommen hatten.

Spiel und Bastelangebote gab es für die Kinder

Hoch hinaus ging es beim Sport-Actionbus des Stadtsportbundes
Für die Kinder wurde an zahlreichen Tischen Bastel- und Schminkaktionen angeboten. Der Sport-Actionbus hatte seinen Kletterturm aufgebaut und die Kinder standen Schlange.

“Brittmix” sorgte mit melodisch-rhythmischen Klängen für die musikalische Unterhaltung
Das Fest zeigte eindrucksvoll, wie sehr der Verein im Stadtteil vernetzt ist und mit vielen Akteuren Kooperation eingeht. Beispielsweise die Sportschule Alex von der Hüttenstraße, die nicht nur am Samstag mit den Kindern trainierte. Das Team bietet auch in den Räumen von Königinnen und Helden auf der Linienstraße ein kostenloses Training an. Aber es geht nicht nur um die Kinder. Auch für Familien und Senioren wird Programm angeboten.

Der Stand des Bündnis für bezahlbaren Wohnraum
Dass die Mieter*innen in Oberbilk immer öfter Probleme mit profitgierigen Immobilienentwicklern haben, weiß das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum. Sie informierten auf dem Sommerfest über ihre Arbeit und machen genau das, was Königinnen und Helden ausmacht, sie vernetzen die Menschen und helfen Betroffenen.

Die Premierenausgabe der Quartierszeitung
Wie umfangreich die Arbeit von Königinnen und Helden mittlerweile ist, wird deutlich, wenn man die Quartierszeitung „Oberbilker Tageblatt“ durchblättert, die zum Sommerfest in erster Auflage erschien. Darin schildern Jugendliche, die seit zehn Jahren aktiv beim Verein sind, ihre Anfänge und Erfahrungen. Aber auch viele Projekte werden vorgestellt und Partner beschreiben ihre Zusammenarbeit.

Andrea Abbing (links) zeigt das Oberbilker Tageblatt
Ein Highlight für eine Gruppe Jugendlicher war im vergangenen Jahr eine Fahrt nach Berlin mit Besuch des Bundestags auf Einladung von Zanda Martens. Und die gute Nachricht, die Jugendreise wird im August wiederholt. Aber auch Ferienprojekte finden in den Sommer- und Herbstferien statt.

Selbstgebackener Kuchen gehört natürlich dazu
„Königinnen & Helden“
Den Kultur – und Nachbarschaftsverein gibt es seit Anfang 2013. Für den Namen „Königinnen & Helden“ hat man sich entschieden, da hier alle – unabhängig von Religion, Herkunft oder Hautfarbe – gleich sind. Dabei hat der ehrenamtlich organisierte Verein nicht nur die Kinder des Viertels im Blick, auch für Mütter und Väter gibt es Angebote. Denn Vereinsvorsitzende Andrea Abbing, die aus der Sozial- und Jugendhilfearbeit kommt, weiß, dass es besonders ausländische Mütter schwer haben. Die Kinder lernen die deutsche Sprache in Schule oder Kita, die Männer gehen arbeiten und die Frauen haben oft wenig Gelegenheit und Kontakte zu deutschsprechenden Menschen. Die Ehrenamtler*innen von Königinnen und Helden möchten erreichen, dass sich jeder wie ein König oder Held fühlen kann und da dabei alle ganz selbstverständlich deutsch sprechen, wird auch die Sprache vermittelt. „Unser Verein bietet Bürgern jeglichen Alters einen Ort, an dem man sich gerne aufhält und sich austauscht. Wir bieten einen Raum für Kreativität in verschiedenen Bereichen. So gibt es Kultur und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche, Sprachförderprojekte für Familien und Kinder, Integrations – und generationsübergreifende Projekte, erklärt Abbing. Weitere Informationen über den gemeinnützigen Vereine und seine Angebot finden sie hier.