Düsseldorf: Gedenken an 2635 Menschen anlässlich Yom HaShoah

Am Tag des israelischen Gedenkens Yom HaShoah wurden am Donnerstag (24.4.) die Namen der Düsseldorfer Holocaust-Opfer öffentlich vorgelesen. Wegen des Regenwetters fand das Gedenken nicht auf dem Marktplatz, sondern im Beatrice-Strauss-Zentrum in unmittelbarer Nähe zum Rathaus statt.
“Jeder Mensch hat einen Namen” lautete der Leitsatz, unter dem die Jüdische Gemeinde Düsseldorf und die Mahn- und Gedenkstätte an die Opfer der Shoah erinnerten. Es hat Tradition, dass Schüler*innen, Politiker*innen und Bürger*innen die einzelnen Namen der Düsseldorfer Holocaust-Opfer öffentlich vorlesen. Durch die Forschungen der Mahn- und Gedenkstätte wächst die Zahl der Namen weiter. Siegfried Klein, Stella Sondermann, Max Lilienfeld oder Klara Wahrenberg – sie gehören zu den insgesamt 2.635 Namen, die verlesen wurden.

Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender Jüdische Gemeinde Düsseldorf bei der Gedenkstunde, Foto: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sprach ein Grußwort und las einen Teil der Namen vor: “Wir erinnern insgesamt an mehr als sechs Millionen Tote der Shoah. 2.635 Menschen aus Düsseldorf waren Opfer dieses Massenmords, dieses abscheulichen Menschheitsverbrechens des Naziregimes. Ihre Namen verlesen wir am heutigen Gedenktag ‘Jom HaShoah’ im Beatrice-Strauss-Zentrum. So setzen wir gemeinsam ein Zeichen der Solidarität mit unseren jüdischen Freundinnen und Freunden. Wir müssen vorleben, dass Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt niemals ein Freifahrtschein für Hass, Hetze und Antisemitismus sein dürfen. Das ist unsere Verantwortung.”
In Israel wird am Yom HaShoah an die sechs Millionen ermordeter Juden im Rahmen eines nationaler Gedenktages erinnert.