Düsseldorf: Silvesterbilanz zeigt Scheitern des Feuerwerkverbots

Das im Vorfeld ausgerufene Feuerwerksverbot in der Altstadt und die Ankündigung der Ordnungskräfte konsequent einzuschreiten hat auch in diesem Jahr offenbar zahlreiche Menschen dazu bewegt, bewusst dagegen zu verstoßen. An mangelnder Information dürfte es nicht gelegen haben, dass zahlreiche Menschen mit einen ganzen Arsenal an Feuerwerk anrückten. Da es keine flächendeckenden Kontrollen gab, war so das Zünden problemlos möglich und nur wenige wurden dafür zur Verantwortung gezogen. Auch in den Stadtteilen wurde das Verbot Feuerwerk vor Silvester zu zünden vielfach ignoriert.
Kräfte des Ordnungsamts, der Polizei, verschiedener Hilfsorganisationen und der Feuerwehr hatten viel zu tun. In 148 Personen (Vorjahr: 64) wurden mit verbotswidrigem Feuerwerk angetroffen und 2.539 Feuerwerkskörper (Vorjahr: 1.257) sichergestellt und in mit Wasser gefüllten Containern vernichtet. Da es keine Kontrollstellen, wie etwa beim Glasverbot zu Karneval gab, umgingen viele Menschen das Feuerwerksverbot. Motiviert durch das bereits ab 22 stattfindende Feuerwerk am Rheinufer, waren sich offenbar viele sicher, nicht erwischt zu werden.

Feuerwerk wurde auch aus der Hand gezündet
Die Polizei sprach gegen 74 (Vorjahr 132) Personen Platzverweise aus. Acht (Vorjahr 7) Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Bis Mittwochmorgen wurden 26 (Vorjahr 27) Körperverletzungsdelikte sowie acht (Vorjahr 16) Taschendiebstähle registriert. 85 Verstöße gegen Verkehrsregeln wurden geahndet. In Derendorf konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden, nachdem er mehrere Streifenwagen zum Teil erheblich beschädigt hatte. Derzeit wird geprüft, ob der wohnungslose 22-Jährige dem Haftrichter vorgeführt wird.
Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) erwischten 21 Wildpinkler (Vorjahr: 48), 23 Jugendliche mit Tabak und Alkohol (Vorjahr: 19). Vier Hilfeleistungen an volljährigen Personen waren erforderlich. Ein Jugendlicher wurde seitens des Ordnungsamtes in die Unterbringung gebracht. Am Burgplatz wurde eine Erste-Hilfe-Station durch die Düsseldorfer Hilfsorganisationen betrieben. Dort versorgten die Sanitäter 2 Patienten (Vorjahr: 12), wovon keine Personen weiter in ein Krankenhaus transportiert werden mussten (Vorjahr: 10).
Mit Stand Mittwochmorgen (1.1.) wurden vier Personen im Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern verletzt.
Die Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften war auch in dieser Silvesternacht vorhanden.In einem Fall kam es im Rahmen von ordnungsbehördlichen Maßnahmen zu Widerstandshandlungen (Vorjahr: 2). In zwei Fällen wurde verbale Gewalt gegen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst (Vorjahr: 4) ausgeübt. Auf dem Weg zu einem gemeldeten Brand passierten Einsatzkräfte brennenden Unrat auf der Straße in Wersten. Beim Ablöschen dieses Feuers kam es durch Unbekannte zum Beschuss mit Feuerwerkskörpern. Eine Einsatzkraft wurde verletzt konnte jedoch den Dienst fortsetzen. Im zweiten Fall befanden sich die eingesetzten Kräfte auf dem Rückweg zur Feuerwache und passierten ebenfalls brennenden Unrat an der Fürstenberger Straße in Hassels. Bei dem Versuch, diesen zu löschen, warfen Passanten Flaschen in die Richtung der Einsatzkräfte. Die Einsatzkräfte mussten sich zunächst zurückziehen. Verletzt wurde bei diesem Vorfall niemand.