Düsseldorf Bilk: Neujahrssuppe für Menschen in Not
Zugegeben, bei der Premiere der „Neujahrssuppe“ am Donnerstagmittag (2.2.) im Bürgerhaus Salzmannbau in Bilk war es nicht proppenvoll. Doch es waren sich alle einig, dass es nach Wiederholung schreit. „Die Idee ist super“, urteilte Johannes Dörrenbächer, der beim Straßenmagazin Fiftyfifty als Sozialarbeiter angestellt ist. Die Verkäufer*innen des Straßenmagazins waren eingeladen, eine kostenlose warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. „Im Dezember haben wir in der Adventszeit so einige Essens- und Spendenangebote für Menschen, die auf der Straße leben. Zum Jahresanfang bricht das aber immer weg“, so Dörrenbächer. „Auch die Spendenbereitschaft nimmt dann ab. Da kommt so eine warme Mahlzeit vielen sehr gelegen.“
Die „Neujahrssuppe“ war sogar doppelt gut, weil es nicht nur eine warme Mahlzeit für das leibliche Wohl war, wie Dörrenbächer erklärte. „Die Neujahrssuppe ist auch ein Indikator für wohnungslose Menschen, dass sie trotz aller Krisen nicht vergessen werden. So wärmt das Essen auch die Seele“, erläuterte der Sozialarbeiter. „Täglich erleben die Fiftyfifty-Verkäufer, dass sie ignorert werden, das so getan wird, als seien sie nicht existent. Die Neujahrssuppe ist das genaue Gegenteil davon. Die Not und der Mensch werden gesehen.“
Die „Neujahrssuppe“ ist eine Idee, die aus dem Bürgerhaus Salzmannbau und dem benachbarten Café Mautz kommt. „Wir hatten uns gemeinsam mit dem Café Mauntz überlegt, was wir in diesen Krisenzeiten für Menschen tun können. Weil immer mehr Menschen immer weniger Geld haben und deshalb auch der Verkauf der fiftyfifty deutlich zurückgegangen ist, haben wir uns für die Verkäufer*innen des Straßenmagazins entschieden“, so Bürgerhaus-Leiterin Christiane Schmitz. „Wir hätten auch 50 oder 100 Zeitungen kaufen können, aber genau das wollten wir nicht. Wir wollen nah am Menschen sein und ihnen Respekt entgegenbringen, indem wir sie zum Essen an einen schön gedeckten Tisch einladen.“
Es war ein komplettes Essen mit Linsensuppe griechischer Art, je nach Wahl mit oder ohne Würstchen und anschließend Bananenbrot, Käsesahnetorte oder Käsekuchen mit Kaffee. 15 Liter Suppe, 50 Würstchen und drei Kuchen standen zur Verfügung. Es muss geschmeckt haben, denn mehrfach wurde nach einem Nachschlag gefragt. Dennoch waren die Suppentöpfe und Kuchenbleche nicht leer. Also wurden die Leckereien dem „Gutenachtbus“ übergeben, der weiteren obdachlosen Menschen bei seinen abendlichen Stopps damit eine Freude machte.