Düsseldorf bereitet Unterkünfte für ukrainische Geflüchtete vor
Innerhalb von 48 Stunden hat die Stadt Düsseldorf rund 250 Plätze für geflüchtete Menschen aus der Ukraine geschaffen, berichtete am Donnerstag (3.3.) Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Denn die sichere Unterkunft habe die höchste Priorität. 80 Plätze sind in Wersten an der Sprockhöveler Straße im ehemaligen Caritas-Altenzentrum Klara-Gase-Haus entstanden. Es ist überwiegend für Frauen mit Kindern vorgesehen, die ab Freitagabend dort aufgenommen werden können.
Sichere Unterkünfte schaffen
Der Krisenstab der Stadt Düsseldorf hat mit dem Beginn des Krieges vor einer Woche schnell reagiert. Der „Runde Tisch Ukraine“ wurde einberufen und es fand die Abstimmung mit den Wohlfahrsverbänden statt. Durch die Reaktivierung der Netzwerke, die sich bereits bei dem großen Flüchtlingszustrom 2015 bewährt hatten, konnten jetzt schnell Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Ein Hotel in Bahnhofsnähe wurde mit 35 Plätzen angemietet und auch schon belegt. Durch den Einsatz der Caritas wurde das Klara-Gase-Haus als Notunterkunft hergerichtet.
Erst vor wenigen Wochen war das ehemalige Altenzentrum von der Caritas aufgegeben worden. Nun wurden die Räume mit Möbeln eingerichtet, zu denen auch ein Fernseher und ein Kühlschrank gehört. WLAN steht zur Verfügung und auch Computer wurden besorgt. Küchen, Gemeinschafts- und Rückzugsräume sind bereits durch die vorherige Nutzung vorhanden. Im Erdgeschoss wird ein Raum für die Kinder vorbereitet, von dem man auch in den großen Garten gelangt. Zu allen Räumlichkeiten ist der barrierefreie Zugang gewährleistet. Die Versorgung wird durch das Catering des Caritas-Altenzentrums St. Josef sichergestellt. Es besteht die Möglichkeit der medizinischen Erstversorgung und zwei Quarantänezimmer herzurichten.
Vorerst mit Touristenvisum
Mitarbeiter*innen stehen bereit, um die Geflüchteten seelsorgerisch zu betreuen und sie zu Fragen ihren Aufenthalts, der finanziellen und weiteren Versorgung zu beraten. Derzeit wird noch an einer europaweiten Regelung gearbeitet, welchen Status die Geflüchteten erhalten sollen. Vorerst gilt für sie ein 90-tägiges Touristenvisum, so dass kein Asylantrag gestellt werden muss. Sie haben dabei Anspruch auf Leistungen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, Krankenversicherung und auch Impfungen zu erhalten. Sollten die Regelungen eine befristete Aufenthaltserlaubnis auf ein Jahr ergeben, würde das eine Registrierung und die Gewährung einer Arbeitserlaubnis bedeuten. Für die Kinder wird vorerst eine Betreuung angeboten. Auch hier steht noch nicht fest, ob sie die Schule besuchen werden. Für die Stadtspitze ist derzeit noch nicht absehbar, mit wie vielen Geflüchteten zu rechnen ist und wie lange sie bleiben werden.
Anlaufstelle bei der Stadt
Es wurde eine Mailadresse eingerichtet, bei der Hilfsangebote gemeldet werden können, aber über die auch Geflüchtete, die vielleicht privat untergekommen sind, Kontakt mit der Stadt aufnehmen können. Es wurde bewusst der Weg über Mail gewählt, um eine hohe Erreichbarkeit und Antwortmöglichkeit zu bieten. Der Kontakt ist über ukraine-hilfe@duesseldorf.de möglich.
Ehrenamt und Spenden
Die Caritas weist darauf hin, dass für die Versorgung der Geflüchteten in Düsseldorf derzeit keine Sachspenden benötigt werden. Wer unterstützen möchte, kann dies gerne über eine Spende tun, die dann zielgerichtet für die Ukraine verwendet wird.