Borussia Düsseldorf stürmt ins Pokal-Viertelfinale
Den Borussen ist es egal, in welchem Tischtennis-Wettbewerb sie spielen – sie gewinnen einfach. Und zuletzt in Hochgeschwindigkeitsmanier. So benötigten Timo Boll (Weltrangliste 10), Anton Källberg (Wrl. 51) und Dang Qiu (Wrl. 52) weniger als 75 Minuten, um den Bundesligisten TTC Neu-Ulm in dessen eigener Halle im Pokal-Achtelfinale mit 0:3 abzufertigen. „Düsseldorf ist unglaublich stark“, urteilte TTC-Akteur Lev Katsman (Wrl. 281). „Wir haben alles versucht, leider hat es nicht gereicht.“
Die siegreichen Borussen bedauerten ihren Erfolg nicht, sondern stiegen sofort in die Analyse ein. „Mich hat überrascht, wie gut Timo nach der vierwöchigen Wettkampfpause schon wieder drauf ist“, meinte Borussia Cheftrainer Danny Heister. Boll hatte den frisch gekürten Mannschafts-Vizeeuropameister Katsman regelrecht an die Wand gespielt und in nur zwölf Minuten die siegbringenden drei Sätze gewonnen. Nach einer gut vierwöchige Wettkampfpause war Boll erst zwei Tage vor dem Pokalspiel wieder an die Wettkampfplatte zurück gekehrt. „Nach einer kleinen Pause bin ich ganz zufrieden und erleichtert, dass ich gut in die Matches reingefunden habe“, urteilte Boll. „Wir haben eine solide Mannschaftsleistung gezeigt.“
Weil Tischtennis aber in der nationalen Liga und im Pokal ein Mannschaftssport ist, kann Boll alleine nicht für das Team gewinnen. Brauchte der 40-jährige in Neu-Ulm auch nicht, denn Anton Källberg gab gegen Tiago Apolonia (Wrl. 53) genauso nur einen Satz ab wie Dang Qiu gegen Vladimir Sidorenko (Wrl. 176).
Nur eine Woche nach dem Finale der Team-Europameisterschaft kam es zur Neuauflage des Duells zwischen Qiu und dem Russen. Erneut setzte sich der Deutsche durch. „Das war für mich ein hartes Match. Wir haben in letzter Zeit oft gegeneinander gespielt und es war immer eng“, meinte Qiu nach dem Pokalerfolg. „Sidorenko ist sehr hartnäckig und bleibt bis zum letzten Moment dran. Darum muss man auch bei einer Führung die ganze Zeit sehr konzentriert bleiben.“ Das schaffte Qiu und holte sich ein Extralob vom Coach ab. „Wenn es mal nicht so läuft, muss er kämpfen. Das hat Dang inzwischen verinnerlicht und setzt es sehr gut um. Deshalb hat er nach verlorenem ersten Satz auch schnell wieder in die Spur gefunden“, analysierte Heister.
Der Trainer freute sich auch über die psychische Verfassung von Anton Källberg. Es gab Vermutungen, dass der Schwede nach der Team-EM, die für die Schweden als Dritte nicht so gut gelaufen war, an Selbstvertrauen verloren hätte. Aber weit gefehlt. Källberg hatte bis auf einen Satz gegen Apolonia jederzeit alles im Griff. „Anton ist Anton jetzt wieder in seiner Wohlfühloase, bei der Borussia“, erläutert Heister. „Ich habe ihm sofort gesagt: Du spielt bei uns sowieso auf Position eins. Es war mir egal, dass Anton bei der EM mit Schweden nur Dritter geworden ist.“ Dieses Vertrauen zahlte Källberg in Neu-Ulm zurück.
Tischtennnis Pokal-Achtelfinale: TTC Neu-Ulm – Borussia 0:3
Lev Katsman – Timo Boll 0:3 (6;11, 3:11, 5:11); Tiago Apolonia – Anton Källberg 1:3 (5:11, 7:11, 11:8, 9:11); Vladimir Sidorenko – Dang Qiu 1:3 (11:7, 10:12, 8:11, 10:12)