Düsseldorf Landtag: Alarmstufe Rot – Veranstalter tragen die Branche wegen Corona zu Grabe
Mit einem Sarg und einem Kranz vor der Bühne haben am Mittwoch (14.10.) rund 200 Menschen aus der Veranstaltungsbranche vor dem Düsseldorfer Landtag demonstriert. Sie starteten ihren Protest mit einer Gedenkminute für eine Branche, die nach eigenem Empfinden bald zu Grabe getragen werden kann. Viele Veranstaltungen wären dann ohne Licht, ohne Ton, ohne Bild. Konzerte, Tanz, Lesungen, Diskussionen könnten schlicht nicht stattfinden.
Fotograf und Eventmanagerin auf der Bühne von "Alarmstufe Rot" vor dem Düsseldorfer Landtag.
Christophe Colbeau aus Titz sieht sich als gestandener Unternehmer. Jahrelang hat er mit Veranstaltungen gutes Geld verdient. Nun musste er Hartz 4 beantragt, um Frau, zwei Kinder und sich irgendwie durchbringen zu können. Man könnte sagen, in anderen Ländern gebe es das gar nicht. Colbeau empfindet das – so mehrere Interviews, unter anderem im WDR, als „No Go“.
Eine Branche am Bettelstab: Protest eines Puppenspielers.
Deshalb gibt es „Alarmstufe Rot“ und eine Zusammenarbeit von Akteuren und Verbänden der Veranstaltungsbranche, die vor Corona zum Teil befeindet waren. Nun müssen sie gemeinsam um ihre Existenz kämpfen. Die Demos und Aktionen haben für Aufmerksamkeit gesorgt. Laut den Redebeiträgen auf der Bühne vor dem Düsseldorfer Landtag laufen derzeit Gespräche sowohl auf Bundesebene mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seinem Team, als auch auf Staatssekretärsebene im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium.
Die Veranstalterbranche blickt vor dem Düsseldorfer Landtag in den Abgrund.
Noch sei bei keinem dieser Gespräche eine Lösung erkennbar, hieß es in Düsseldorf am Mittwoch. Deshalb werde man weiter demonstrieren. Am 28. Oktober will sich die Veranstaltungsbranche in Berlin, auf dem Alexanderplatz treffen, um zu demonstrieren.