Düsseldorf Corona-Leugner: Rund 400 Demoteilnehmer zogen auf Abstand durch die Stadt
Rund 400 Corona-Leugner sind am Samstag (8.8.) vom Burgplatz, am Rheinufer entlang, über die Graf-Adolf-Straße, die Königsallee zum Burgplatz gezogen. Auf Anordnung der Polizei mussten die Demonstranten Abstände zueinander einhalten. Sie hatten zuvor in ihren internen Telegram-Gruppen vereinbart, die Anordnungen ins Lächerliche und den Demozug in die Länge zu ziehen. Einem Journalisten, der auch für die Zeit arbeitet, wurde Wasser auf die Kamera gespritzt. Die Polizei nahm laut seiner Twitter-Meldung die Personalien des Verursachers auf. Am Burgplatz wurde ebenfalls eine Journalistin das Ziel einer Wasserpistole, filmenden Berichterstattern hielt ein Teilnehmer eine Fahne vor das Objektiv.
Der "Hooligans gegen Salafisten" – HoGeSa-Gründer – Dominik Roeseler (2.v.r.) fordert mitsamt den anderen Demoteilnehmern lautstark "Freiheit!"
Haroldstraße/Ecke Kavaleriestraße: Eine Radlerin stoppt und starrt auf die Menge der Impfgegner, Verschwörungsgläubigen, Reichsbürger und Neonazis, die laut „Maskenpflicht gibt es nicht“ rufen. „Ich habe gerade eine Corona-Infektion überstanden“, sagt die Frau, „deshalb werde ich sehr wütend wenn ich das höre. Diese Leute sollten sich erst einmal informieren.“ Doch das würde den Mix aus Esotherikern, besorgten Bürger und strammen Rechten nur stören. „In Berlin waren wir eine Million“, ruft die Frau am Megaphon ganz vorn immer wieder. Die Berliner Polizei sprach von 20.000 Teilnehmern. Auf einem Transparent werden acht Millionen für die nächste Anti-Coronamaßnahmen-Demo in Berlin angekündigt.
Demo-Anmelder Bernd Bruns auf einem E-Roller mit Sirene und gelbem Rundumlicht.
Zum Start hatte sich auf dem Düsseldorfer Burgplatz auch die Bruderschaft Deutschland eingefunden. Zum Mitziehen war es den Herren, die sich im Schatten aufhielten, dann aber doch zu warm. Anmelder Bernd Bruns erläuterte per Mikro die Auflagen der Polizei Düsseldorf für die Demo. Als Hauptredner sorgte sich ein Rechtsanwalt um die Kinderrechte. Denn ab Mittwoch, 12. August, sollen die SchülerInnen im Unterricht Maske tragen. Der Aktivist sprach von „Folter für die Kinder“. Andere sehen sich um ihre Freiheit gebracht. Und skandieren gegen die „Diktatur in Deutschland“.
Am 29. August wollen die Corona-Leugner 8 Millionen Demonstranten in Berlin versammeln
Die Polizei hat den Corona-Leugnern mitgeteilt, dass die Stadt ab Ende August bis hinein ins neue Jahr den Burgplatz mit einer Dauerveranstaltung belegt und dass sie sich einen neuen Versammlungsort suchen müssen. Am Samstag zogen sie dorthin zurück und verabschiedeten mit dem Singen der Nationalhymne.