Düsseldorf Derendorf: Erfolgreiche Bombenentschärfung erst nach Mitternacht
Die bei Bauarbeiten am Freitagvormittag (17.1.) auf der Baustelle des ehemaligen Gefängnisses „Ulmer Höh“ gefundene zehn Zentner Bombe wurde von Frank Stommel vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung am Samstagmorgen um 1:11 Uhr erfolgreich entschärft. Für die Einsatzkräfte von Stadt, Feuerwehr, Polizei und Wohlfahrtsverbänden war es es langer Freitag. Die Entschärfung verzögerte sich, da es sehr zeitintensiv war, bis die Gefahrenbereiche geräumt waren und sich dort niemand mehr im Freien aufhielt.
Die Polizei sperrten die Zufahrten zu den Gefahrenbereichen
Die britische Zehn-Zentner Flieger-Bombe hatte einen Aufschlagzünder und löste eine große Evakuierungsaktion rund um den Fundort an der Ulmenstraße aus. Im Umkreis von 500 Metern mussten rund 11.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Darunter 200 Bewohner von zwei Seniorenheimen.
In der dynamischen Verkehrsinformation der Stadt waren die gesperrten Straßen angezeigt
Im Gefahrenbereich B, in einem Radius von 1000 Metern, waren weitere rund 20.000 Menschen aufgefordert sich im Innenbereich ihrer Häuser in Sicherheit zu bringen. Gegen 23 Uhr waren die Straßen in den beiden Gefahrenbereichen für den kompletten Verkehr gesperrt. Doch immer wieder trafen die kontrollierenden Einsatzkräfte auf Menschen, die sich weigerten den Bereich zu verlassen oder mit ihren Autos fuhren.
Das Werk von Mercedes-Benz liegt im Gefahrenbereich B
Im Bereich B lag auch das Werk von Mercedes-Benz, wo die Schicht gegen 22 Uhr endete. Die Mitarbeiter wurden aufgefordert den Bereich zügig zu verlassen, erst dann wurde auch die Heinrich-Erhardt-Straße gesperrt.
Für Menschen, die während der Evakuierung eine Anlaufstelle brauchten, waren von den Wohlfahrtsverbänden Räume im Max-Planck-Gymnasiums an der Koetschaustraße in Stockum hergerichtet worden. 666 Personen nahmen das Angebot an und warteten darauf, endlich in ihre Wohnungen zurückkehren zu können. Endlich kam um 1:11 Uhr die Botschaft, dass die Entschärfung gelungen ist. Die Einsatzkräfte der Rettungsdienste werden nun in der Nacht noch 480 Personen zurück in ihre Wohnungen transportieren.
Der Zünder, der von Frank Stommel aus der englischen Fliegerbombe bei der Entschärfung herausgedreht wurde, Foto: Stadt Düsseldorf, Christopher Schuster
Das Gefahrentelefon der Stadt war geschaltet und erhielt im Zusammenhang mit der Bombenentschärfung 1366 Anrufe. Nach der Entschärfungen wurden die Sperren aufgehoben und die Bewohner sich wieder frei bewegen.