Düsseldorf mit dem 100. Derby-Sieg: Die DEG schlägt Köln 3:2 – nach Verlängerung
219. Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien. 13.205 Zuschauer im ausverkauften ISS Dome. Wenn Düsseldorf überhaupt noch ein Wort mitreden will, bei der Vergabe der Playoff-Plätze, dann musste ein Sieg her. In einer packenden Partie sicherten sich die Rot-Gelben mit dem 3:2 (0:2; 2:0; 0:0; 1:0) in der Verlängerung zwei ganz wichtige Punkte!
Der Abend begann mit großen Gefühlen. Daniel Kreutzer wurde für seine Eishockeykarriere geehrt. Die Mannschaft lief in den Originaltrikots ihres einstigen Kapitäns aus 21 DEL-Spielzeiten auf. DEG-Geschäftsführer Stefan Adam und Sportdirektor Niki Mondt sprachen. Kreutzer war sichtlich ergriffen. Dann rollte vom Hallendach eine rot-gelbe Fahne mit Kreutzers Trikotnummer 23 aus. Sie wird bei der DEG nicht mehr vergeben. Eine DEG-Dauerkarte auf Lebenszeit und viel, viel Applaus, auch von den Fans aus Köln, gab es als Zugabe.
Kölner dominieren zum Auftakt
Das Startdrittel dominierten allerdings die Gäste aus Köln. Eine frühe Führung verlieh den Haien zusätzlichen Schwung. TJ Mulock versenkte die Scheibe von der rechten Seite, indem er sie am linken Innenpfosten vorbeizirkelte (3.). Köln stürmte. In einer weiteren Druckphase der Haie feuerte Blair Jones gefährlich aus dem Slot ab (12.). Der zweite Kölner Treffer fiel wiederum per Konter. Puckverlust tief im Drittel der Kölner, die fuhren einen 3:2-Konter, den Eriksson aus dem linken Bullykreis zum 0:2 vollendete (12.).
Ansprache in der Kabine
Es gab eine Ansprache zur Pause in der Düsseldorfer Kabine. Und die wirkte. Tempo, Konzentration und Zielstrebigkeit bei der DEG stimmten. Nun bestimmten die Hausherren das Spielgeschehen. Brandon Burlon feuerte aus zentraler Position von der blauen Linie, der von Daniel Weiß an der Sicht behinderte Gustaf Wesslau im Tor der Haie konnte kaum noch zucken (25.). Köln hätte sich schnell revanchieren können, doch William Martin Thomas verwandelte das Zuspiel von Gogulla im 2:1-Konter nicht (26.) Im Powerplay machte es laut „pling“, als Hospelt aus dem Slot geschossen hatte. Glück für die DEG (28.). Dann drückte die DEG wieder. Auf einmal kam Barta im Slot recht frei an die Scheibe, nahm sie an, schaute und zielte ganz genau zum umjubelten Ausgleich (38.)!
Ritt auf der Rasierklinge
Zum dritten Drittel kamen die Haie mit Macht aus der Kabine und beschäftigten die DEG rund 90 Sekunden fast durchgehend in der Defensive. Abstreiter nahm seine Auszeit und in der Folge wurde das Spiel allmählich offener. Es geriet zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Beide Mannschaften hatten Chancen. Derby-Stimmung auf den Rängen. Die DEG wollte es ein wenig mehr und war etwas zwingender in ihren Aktionen, ein Torerfolg blieb jedoch aus. Das höchste der Gefühle war ein von Dmitriev an die Latte abgefälschter Schuss von Daschner (57.). Es ging in die Verlängerung. Die dauerte nicht lange, weil Bordson aufmerksam einer Scheibe hinter dem Tor nachging, Welsh anspielte, der aus spitzem Winkel von der rechten Seite die Scheibe in die Maschen jagte (61.).
Damit ist die DEG im Kampf um die Playoffs bis auf drei Punkte an die Schwenninger Wild Wings herangerückt. Drei Spiele sind es noch, die nach der Olympiapause anstehen. Am 28. Februar geht es in Nürnberg weiter.
Foto: Karina Hermsen