Düsseldorf Nachtresidenz: Schüler mit Eintrittskarte nicht eingelassen
Mit unschuldig aufgerissenen Augen verkündete der Geschäftsführer der Diskothek „Nachtresidenz“, Daniel Kutscha, er sei „bepöbelt“ worden und „bespukt“. Die Düsseldorfer Polizei machte am vergangenen Mittwoch 200 bis 300 aggressive Personen auf der Bahnstraße aus, gegen die nur ein „konsequentes Einschreiten und ein Kräfteaufgebot von knapp 50 Polizisten“ geholfen hätten. Das Chaos um die Nachtresidenz hat aber auch eine andere Seite: Es gibt erste Anzeigen gegen Türsteher des Etablissements. Danach seien Besitzer von Eintrittskarten nicht eingelassen und dem 18-Jährigen Nicolas N. ein Zahn ausgeschlagen worden.
Der junge Mann habe Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, heißt es. Es war das zweite Mal, dass eine sogenannte „Oberstufenparty“ in der Nachtresidenz völlig aus dem Ruder läuft. Schüler berichten report-D, dass man die Eintrittskarten vergleichsweise günstig im Internet erwerben und auf einem Stück Papier selbst ausdrucken kann. Es ist unklar, ob es dafür eine Obergrenze gibt, die vom Veranstalter kontrolliert wird.
Kein Eintritt – trotz Eintrittskarte
Vor der Nachtresidenz hat das Türpersonal nach Besuchen des Ordnungsamtes die Anweisung, nicht mehr Gäste einzulassen als erlaubt. Im Fall von Nicolas N., der in mehreren Düsseldorfer Zeitungen geschildert wird, wurden von vier Freunden mit Eintrittskarten zwei eingelassen. Den beiden anderen wurde trotz Eintrittsklarte der Eintritt verwehrt. Anschaulich wird geschildert, wie das die Stimmung vor der Tür aufheizte, weil es offenbar kein Einzelfall war. Die abgewiesenen Schüler sagen, sie hätten sich „beschwert“. So schaukelte sich die Situation offenbar gegenseitig hoch.
Faustschlag gegen das Kinn
Beim Faustschlag eines Sicherheitsmannes gegen das Kinn von N. habe ihm eine Überzahl von Türstehern gegenübergestanden, so N. Ein „Eventmanager“ der Nachtresidenz hat Journalisten gegenüber bestätigt, dass das eigene Türpersonal gegenüber Gästen rabiat geworden sei. Man habe versucht, dem Pulk am Eingang Herr zu werden. Als alles zu spät war, musste die Polizei ran.
Für ultrarechte Medien und Gruppierungen bundesweit sind die Vorgänge vor der Nachtresidenz unter Berufung auf die Düsseldorfer Polizei übrigens eindeutig. Danach haben 300 Migranten ohne Eintrittskarten versucht, eine deutsche Disco zu stürmen.