Düsseldorf: Wie ein Lackschuh beim Snoezeln hilft

Die DKG Weissfräcke sind bekennende Lackschuhkarnevalisten, was sie auch optisch durch ihre weißen Fräcke verdeutlichen. Aber hinter der stilvollen Fassade stehen viele Männer und Frauen, die neben der Leidenschaft für den Karneval auch der Wunsch verbindet, Gutes zu tun. So wird bereits zum 14. Mal der vom Kreis der Senatoren der Weissfräcke ausgelobte „Goldene Lackschuh“ an Gruppierungen oder Institutionen vergeben, die sich für soziale Belange engagieren.

(v.l.) Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Margitta Szallies und Senatssprecher Hubert G. Schneider
Im Jan-Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses versammelten sich am Freitag (28.11.) die Karnevalisten, um den diesjährigen Preisträger zu ehren. Freuen konnte sich das Team des Förderungszentrum für Kinder der Stadt Düsseldorf. Drei Kindertageseinrichtungen gehören zum Förderungszentrum, in denen alle Kinder gemeinsam, spielerisch die Welt entdecken – mit und ohne Behinderung. An drei Standorten, in Vennhausen am Gothaer Weg, in Bilk an der Brinckmannstraße und in Gerresheim auf der Diepenstraße, gibt es neun inklusive und drei heilpädagogische Gruppen.
Über Kontakte hatten die Weissfräcke davon gehört, dass es am Standort Brinckmannstraße einen Snoezelraum gibt, ein Extra, das die anderen beiden Kitas auch gerne hätten. Denn Snoezelen ist ein Entspannungskonzept aus den Niederlanden. In einem speziellen Raum werden die Sinne über sanftes Licht, Geräusche und taktile Elemente angesprochen. Der Begriff setzt sich aus den niederländischen Wörtern “snuffelen” (schnüffeln) und “doezelen” (dösen) zusammen. Snoezelen wird zur Entspannung sowie zur Förderung des Wohlbefindens und des Abbaus von Stress und Ängsten eingesetzt. Außerdem fördert das gemeinsame Snoezeln unter anderem das Miteinander und Verständnis untereinander, wie die Erfahrungen an der Brinckmannstraße bestätigen.

(v.l.) Margitta Szallies, Anja Kolb-Bastigkeit, Silke Kalff-Nahangi und Patrick Reichardt freuten sich über die Ehrung
Als Margitta Szallies, Leiterin des Förderungszentrums für Kinder des Amtes für Soziales und Jugend, erfuhr, dass der „Goldene Lackschuh“ in diesem Jahr an sie und ihr Team verliehen wird, freute sie sich. Als sie dann realisierte, dass neben dem Kunstwerk, das den „Goldenen Lackschuh“ darstellt, auch noch ein Scheck gehört, schien der Traum eines weiteres Snoezelen-Raum schon etwas realistischer. Dank des Engagements der Peter Schorr Stiftung, die den Betrag der Weissfräcke-Senatoren aufgestockt hatte, wurde im Jan-Wellem-Saal ein Scheck über 18.000 Euro und der in der Kunstgießerei Schmäke erstellte „Goldene Lackschuh“ überreicht.

Das Kunstwerk ist ein Abguss des rechten Schuhs Weissfracks Josef Hinkel – der den Goldenen Lackschuh 2010/2011 ins Leben gerufen hat. Er wurde designt und hergestellt von Prof. Karl-Heinz Schmäke in seiner Kunstgießerei Schmäke
Das brachte Szallies und das Team vom Förderungszentrum zum Strahlen. Denn damit kann sowohl der Snoezelraum als auch eine Weiterbildung zur Nutzung des Raum verwirklicht werden und den Kindern mit besonderem Förderbedarf ein weiteres Feld an Förder – und Teilhabemöglichkeiten geboten werden.
Und die Weissfräcke können sich auch freuen. Denn wenn der Raum fertig eingerichtet ist, dürfen sie ihn testen.