Düsseldorf: Der Rücktritt vom Rücktritt beim Hoppeditz in Eller

Wahrscheinlich ist Ute Ast für so einige Lachfalten in den Gesichtern der Jecken in Eller verantwortlich. Viele Jahr läutete sie als Stadtteil-Hoppeditz im Auftrag der Interessengemeinschaft „Veedel Zoch Eller“ mit launig-humoristischen Reden die fünfte Jahreszeit rund um die Gertrudis-Kirche ein. Doch nach der Session 2023/24 war Schluss mit lustig, Ast zog sich ins Private zurück.

Die Hoppeditzin mit den neuen Wirten der Zu den Linden, Marius und Alex
Groß war die Freude, als zur Session 2025/26 der Rücktritt vom Rücktritt verkündet wurde. „Auf einer Vereinstour in einer Wirtschaft haben mich die Vereinsmitglieder unter Zuhilfenahme legal konsumierbarer psychoaktiver Drogen so lange bequatscht, bis ich den Hoppeditz 2025/26 zugesagt habe“, berichtete Ast amüsiert. „Da sieht man es mal wieder, nichts ist in Stein gemeißelt und man darf nicht alle Türen zuschlagen. Da halte ich es dann eben doch mit Konrad Adenauer – ‘Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?’.“

Frank Müller weckt die Hoppeditzin
So gab es am Samstag (15.11.) beim Karnevalsauftakt in Eller vor der Gaststätte zu den Linden viele fröhliche und erwartungsvolle Gesichter. „Große Koalition, warum auch nicht. Man sollte meinen sie lieben sich. Wochenlang wurde besprochen und sondiert, Gesetzentwürfe vorwärts und rückwärts diskutiert. Jeder meint er hätte Recht und kann allein agieren. Nee, so wird das nix mit dem Regieren“, witzelte die Hoppeditzin. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Aber der kommt leider nicht aus der Mitte,“ teilte sie in Richtung der AfD aus.

Claudia Albes (mitte) ist in diesem Jahr die Schirmherrin des Veedelszochs
Auch weitere große Themen, wie die zunehmende Verbreitung von zweifelhaften Internetinhalten und Künstliche Intelligenz (KI), fanden sich in der aktuellen Hoppeditz-Rede in Eller wieder. „Heutzutage will ja jeder Influencer sein. Auf deutsch heißt das ganz allgemein: vom Tellerwäscher zum Millionär, aber ohne das doofe Tellerwaschen, das ist doch viel zu schwer. Der Rest der Welt sind Follower und Liker und so geht es immer weiter. Ich nenne sie einfach nur Horst: hackedoof, oberflächlich, rasiert, sozialintolerant, tätowiert.“ Wumms, das saß.

Der Vorsitzende der Hötter Jonges, Ulrich Schmitz, wurde vom Hoppeditz eingespannt
Den jecken Gästen des Sessionauftakts von der IG „Veedel Zoch Eller“, den Hötter Jonges, den Jrön-Wisse Jonges und den Spießratzen gefiel es. „Das war super“, lobte Sessionsschirmherrin Claudia Albes. „Sie hat vieles angesprochen und und auf den Punkt gebracht.“
Damit ist auch in Eller die Karnevalssession 2025/26 unter dem Motto „Eller bliewt bunt“offiziell eröffnet. Das Leitmotiv steht für die lebensfrohe Vielfalt, Offenheit und den starken Gemeinschaftssinn, die das Veedel ausmachen. Gerade in Zeiten, die Herausforderungen mit sich bringen, soll das Motto daran erinnern, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, Akzeptanz zu zeigen und gemeinsam fröhlich zu feiern. „Eller bliewt bunt“ ist deshalb mehr als ein Motto – es ist ein Bekenntnis zur bunten Lebendigkeit des Stadtteils und seiner Karnevalstradition.