Düsseldorf Garath: Viele hundert Bürger*innen zeigen, was sie von der AfD halten

Die AfD hatte am Montagabend (1.9.) als einen Höhepunkt ihres Wahlkampfs Dr. Hans-Christoph Berndt, Brandenburgs AfD-Landtagsfraktionschef, in die Freizeitstätte Süd eingeladen (der Name „Kulturhaus-Süd“ passte offenbar nicht ins Sprachbild der Partei). „Vom Osten lernen, heißt Siegen lernen“ lautete das Thema, zu dem der erwiesenen Rechtsextremist in der selbsternannten „AfD-Hochburg“ Garath sprach.

Claus Henning Gahr (links im Bild, rauchend) war stets bemüht bei Fotos einen freundlichen Eindrück zu vermitteln
Im Saal des Gebäudes versammelten sich einige Sympathisant*innen und natürlich auch AfD-OB-Kandidat Claus Henning Gahr. Vor dem Kulturhaus Süd war ein Info-Stand der Partei aufgebaut. Die Polizei war sehr präsent, da Gegenprotest angekündigt war. Dieser formierte sich mit mehreren Hundert Teilnehmer*innen in Form einer langen Menschenkette rund um das Haus und machte mit Bannern und Rufen deutlich, was man von der AfD hielt.

Nach Beginn der AfD-Veranstaltung schirmten Polizei und Sicherheitsdienst das Kulturhaus-Süd ab
Zwar sieht die Partei Garath als ihre Hochburg, doch die vielen Menschen aus Garath, Hellerhof und anderen Stadtteilen produzierten ordentlich Gegenwind. Die Menschenkette war gemeinsam von den demokratischen Parteien, den Vereinen und den Kirchengemeinden organisiert worden. Schon lange tritt man zusammen für ein buntes Garath ein, in dem kein Platz für rechte Hetze ist. Politiker*innen aus ganz Düsseldorf unterstützten den Protest.

Es wurde richtig voll vor dem Kulturhaus, aber die Polizei nahm nicht wie sonst eine Trennung zwischen AfD’ler*innen und Gegenprotest vor, Foto: Dirk Schmidt
Das gemeinschaftliche Zeichen wurde auch dadurch ausgedrückt, dass man sich darauf verständigt hatte auf Parteifahnen und Banner zu verzichten. Während bei den Protesten gegen die AfD-Veranstaltung im Bilker Bachsaal immer zahlreiche Antifa-Vertreter*innen dabei sind, wurde das Bild in Garath von einem breiten Bündnis der Bürgerschaft geprägt.

Immer mehr Menschen strömten herbai und bildeteten eine Menschenkette rund um das Kulturhaus Süd
An der Menschenkette beteiligten auch die Omas gegen Rechts, die überlegen rechtlich Schritte gegen die AfD einzuleiten. Denn im Wahlflyer der Partei greift die Düsseldorfer AfD Kulturinstitutionen, wie das ZAKK, sowie NGOs an. Darin wird behauptet, dass die Omas gegen Rechts städtische Gelder erhalten und “Andersdenkende attackieren und kriminalisieren”. Dies sei falsch und wird von der 2023 gegründeten Düsseldorfer Gruppe entschieden zurückgewiesen, da sie sich ausschließlich durch Spenden finanzieren.

Die Omas gegen Rechts wehren sich gegen die Lügen der AfD
Wer die Wahlwerbevideos der AfD verfolgt, wird feststellen, dass das Frauenbild der Partei durchaus fraglich ist. Denn sie werden als „süße Mäuse“ bezeichnet, die Schutz und kein Gendersternchen bräuchten. Die wahren Männer der AfD seien die wahren Feministen, heißt es dort und dass Frauen zu Stärke und zur Familie finden sollten.

Foto: Dirk Schmidt
Die Teilnehmer*innen der Menschenkette sehen in der AfD eine Gefahr für die Demokratie und dass nicht nur in Bezug auf ihr Frauenbild. „Remigration schafft Wohnraum“, das Wegsperren von Obdachlosen in einem „gemeinnützigen Zentrum für Gesundheit und Chance“ in der Bergischen Kaserne, den Stopp der Parkraumvernichtung – sondern Schaffung von mehr Parkplätzen, die pauschale Kriminalisierung von Geflüchteten, Panikmache vor Überfremdung und ein Ende der „Kuscheljustiz“ sind Themen, mit denen die Partei wirbt. Dabei setzt sie bei der Kommunalwahl verstärkt auf die Stimmen der Erstwähler, was erschreckend auch in Garath zu beobachten war.
Weitere Eindrücke des Gegenprotests

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

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Versprechen halten; Kaffee und Kuchen? Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

Foto: Dirk Schmidt

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