Düsseldorf Oberbilk: Mit roten Häusern erinnert die SPD OB Keller an nicht eingehaltene Zusagen

In Hamburg gibt es das „Bündnis für Wohnen“. Die Bündnispartner sind der Hamburger Senat, die Wohnungswirtschaft und die Hamburger Bezirke. Sie unterschreiben Jahr für Jahr, dass mindestens 10.000 bezahlbare Mietwohnungen entstehen sollen. Seit 2016 tun sie dies. Und verpflichten sich, durch straffe Genehmigungsverfahren, Bereitstellung bezahlbarer städtischer Flächen und einer weiteren Erhöhung der Hamburger Wohnraumförderung den Plan Wirklichkeit werden zu lassen.
Eine Stadt als Vermieter
Und noch ein Positivbeispiel: In Wien ist die Stadt selbst der größte Vermieter. Seit 1919 wird so sichergestellt, dass es ausreichend preiswerten Wohnraum gibt. Seit 1919 wurden bis jetzt 220.000 Gemeindewohnungen für mehr als 600.000 Bewohner*innen fertiggestellt. Außerdem noch einmal 200.000 Wohnungen, die gefördert wurden: Das sind Wohnungen, die von gemeinnützigen Bauträgern errichtet wurden und von der Stadt Wien Fördermittel erhalten haben.
Erinnerung an den bislang von Keller nicht gehaltenen Opern-Deal
Und Düsseldorf? „Hier macht der Oberbürgermeister lediglich Versprechen und das Wohnen in der Stadt wird immer teurer“, kritisiert der Oberbürgermeister-Kandidat der SPD, Fabian Zachel. Beispiel: Für ihre Zustimmung zum Opernhaus-Neubau machten die Sozialdemokraten vor zwei Jahren den Bau von 8000 preiswerten Wohnungen zur Bedingung. Auf die Zusage des CDU-Stadtchefs folgte – nichts, wie Zachel feststellt: „Es gab keinen einzigen Spatenstich auf städtischen Grundstücken in Düsseldorf. Auf die 8000 Wohnungen warten wir noch immer.“ Dass zur gleichen Zeit der private Mietwucher in Düsseldorf blüht, lässt den Herausforderer zu diesem Schluss kommen: „Da der Markt im Wohnungsbereich versagt, müssen wir als Stadt eingreifen, wenn es wieder mehr bezahlbaren Wohnraum geben soll. Hamburg und Wien sind da gute Vorbilder.“
Rote Häuser als Denkzettel
Als sichtbares Zeichen dafür, dass sich unter einem SPD-Oberbürgermeister bei Düsseldorfs dringendstem Problem einiges ändern wird, stellten Fabian Zachel und die SPD am Samstag eines Reihe von roten Häuschen auf den Oberbilker Markt. Als dreidimensionale Denkzettel gewissermaßen – für einen der schlimmsten Missstände in Düsseldorf. Denn ganze Stadtteile sind für Normalverdiener mittlerweile fast unerschwinglich geworden. Und laut Zachel ist bei der schwarz-grünen Stadtregierung unter Keller nicht erkennbar, dass jemand tatsächlich etwas dagegen tut.
Die roten Häuser der SPD sollen ab jetzt in allen Stadtteilen zu sehen sein. Auf den Dächern wird an die Vorbilder in Hamburg und Wien erinnert – das könnte Düsseldorf auch – sagt die SPD.