Düsseldorf: CDU und Verwaltung scheitern mit Fahrverbot für Radler*innen auf der Schadowstraße

Radfahrer*innen dürfen weiterhin ohne zeitliche Einschränkung auf der Schadowstraße fahren. Das wurde am Mittwoch (7.5.) im Ordnungs- und Verkehrsausschuss bestätigt und damit die Vorlage der Verwaltung abgelehnt.
Hintergrund sind die Konflikte zwischen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, die sich die Schadowstraße teilen. Obwohl es den Anschein erweckt, ist die nach Start der Wehrhahnlinie neu gestaltete Schadowstraße zwischen Tonhallen-/Jacobistraße und Berliner Allee keine Fußgängerzone. Der mittlere Fahrstreifen ist durch Piktogramme als Radweg kenntlich gemacht. Allerdings so dezent, dass Passanten dies kaum wahrnehmen und beim bummeln und wechseln der Straßenseite vielfach die Radler*innen übersehen. Die Konflikte waren vorprogrammiert.
Zwar gab es bereits in einer früheren Sitzung des OVA (OVA/018/2025, 05.02.2025) die Festlegung, die Verwaltung sollte durch eine deutlichere Kennzeichung und Aufstellung von Blumenkübeln dafür sorgen, dass die Radfahrspur deutlicher wahrgenommen wird. Passiert war aber lange nichts. Erst am 1. April wurden die Piktogramme erneuert und der taktile Seitenstreifen weiß eingefärbt.

Am 1. April 2025 wurden die Seitenstreifen weiß gefärbt und die Piktogramme erneuert
In die OVA Sitzung am 7. Mai reichte die Verwaltung die Vorlage ein, den Radverkehr tagsüber zu verbieten und stattdessen eine Umleitung über die Liesegang-, Kloster- und Immermannstraße einzurichten. Die CDU schloss sich diesem Vorschlag an. Hauptargument war, dass täglich viele Tausend Passanten den Straßenabschnitt nutzen und deutlich weniger Radfahrende. Daher sei die Umleitung zumutbar.
Dem widersprachen die Fraktionen von Grünen, SPD, Linken und Partei-Klima und bildeten damit die Mehrheit. Denn Maßnahmen wie die Rotfärbung der Radfahrspur zur besseren Erkennbarkeit und das Aufstellen von Blumenkübeln sei noch nicht probiert worden. Die Verwaltung ist nun aufgefordert dies zu veranlassen.

(v.l.) Sabine Humpert-Kalb und Renate Hoop vom Behindertenrat zeigten bei einer Aktion im Oktober 2023 mit ihren Stöcken auf die unzureichenden taktilen Elemente
Christina Dill wies als Sprecherin für den Behindertenbeirat drauf hin, dass bei allen Lösungen im Blick behalten werden müsse, dass sich auch Menschen mit Handicap sicher auf der Schadowstraße bewegen können müssen. Da es keine gekennzeichneten Übergänge gebe, bestehe weiterhin eine Gefahr durch Radfahrer*innen, aber auch durch Lieferverkehr.
Belächelt wurde der Antrag der CDU, die Radfahrenden mit einem Tempolimit zu versehen, da dies kaum durchsetzbar sei. Für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gelte die gegenseitige Rücksichtnahme – dies ist allerdings auch aktuell ohne weitere Markierungen bereits der Fall.

An anderen Stellen in Düsseldorf gibt es bereits Beispiele für gut sichtbare Piktogramme