Düsseldorf Gerresheim: Plaudern auf dem Weihnachtsmarkt

Die Botschaft, die von Weihnachten ausgeht, kennt jeder, sie handelt von Hoffnung und Frieden. Es ist ein Aufruf zur Nächstenliebe, zur Besinnung, zum Teilen und zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das Gute in der Welt soll die Oberhand erhalten, die Menschen einander mit Güte und Mitgefühl begegnen.
Genau diese Botschaft wollte am Freitag (5.12.) das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Düsseldorf auch auf dem Gerresheimer Weihnachtsmarkt auf dem Gerricus-Platz verbreiten. „Wir haben unseren zweiten Dialogtag im Rahmen des Kommunalen Handlungskonzepts gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf dem Weihnachtsmarkt durchgeführt“, erklärte Judith Knuff. „Solche Dialogtage werden wir in allen Stadtbezirken durchführen.“

(v.l.) Eva E. Mahler-Behr (Zuversicht vererben), Pamela Broszat (Kulturkreis Gerresheim), Judith Knuff (Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung) und Alexander Ringel (Zuversicht vererben) auf der Plauderbank
Die Idee, sich an den von der WIG (Wir in Gerresheim) organisierten Weihnachtsmarkt anzudocken, hatte die Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle Claudia von Rappard. Sie hatte auch direkt die Kontakte zu den Mitstreiter*innen. So waren viele Schüler*innen der Graf-Recke-Schule, die Initiative „Zuversicht vererben“ aus dem Gerresheimer Zentrum plus, beide christlichen Kirchengemeinden, der Kulturkreis Gerresheim und der Welcome Point 07 dabei. „Wir möchten in einem Generationen-übergreifenden Dialog darüber sprechen, was die Menschen mit Weihnachten verbinden. Und das hat nicht ausschließlich mit der christlichen Sichtweise zu tun“, erklärt Alexander Ringel (Zuversicht vererben). „Es geht um Weihnachten als menschliche Botschaft. Nicht jeder in Düsseldorf Wohnende hat von Geburt an einen christlichen Zugang zu Weihnachten.“

Rolf Reinhard sang Weihnachtsklassiker
So wie Recke-Schülerin Leyla. Und doch verbindet sie mit Weihnachten Frieden, Freude, Familie. „An Weihnachten kommt die Familie seit längerer Zeit mal wieder zusammen“, rezählt sie. „Wir essen zusammen und haben abends auch noch Zeit zusammen zu sein.“ Damit das eine schöne Zeit wird, bastelt sie weihnachtliche Tischdekorationen und hilft beim Kochen. „Ich freue mich so darauf, meine große Schwester wiederzusehen“, berichtet die Schülerin. „Sie ist Krankenschwester und hat kaum Zeit.“ Leyla und ihre Mitschüler*innen gingen über den Weihnachtsmarkt, verschenkten Pappsterne und kamen so mit den Gerresheimer*innen ins Gespräch. Die ältere Generation setzte sich auf die „Plauderbank“ und man kam ins Gespräch. Außerdem sorgte eine Fotobox für zusätzliche Aufmerksamkeit beim Dialogtag. „Es ist schön, dass es diese Begegnungen gibt“, urteilte Knuff. „Es ist schön, dass es so viele engagierte Menschen in Gerresheim gibt.“
Das Zentrum des Dialogtags lag in der Weinachtsmarkt-Hütte, die von der Bezirksvertretung (BV) zur Verfügung gestellt wurde. Die BV hat diese während des Weihnachtsmarkts von den Organisatoren der WiG (Wir in Gerresheim) gemietet und gibt diese dann tageweise an Vereine und soziale Einrichtungen weiter. Dort waren beispielsweise auch der St. Sebastianus-Schützenverein oder die Gerresheimer Mädchen jeweils für einen Tag vertreten.

Silvia Fuhrmann, Ingrid Prämbler und Ursula Näf an ihrem Stand mit selbstgemachten Dingen
Auch Ursula Näf, Ingrid Prämbler und Silvia Fuhrmann sind mit einer Hütte vertreten und verkaufen dort Socken, Topflappen, Marmelade, Keksen und weitere kleinere Mitbringsel. „Es ist alles selbstgemacht“, erklärt Näf. „Von unseren gesamten Einnahmen spenden wir zehn Prozent an das Weihnachtswunder und der Erlös der Topflappen sogar zu 100 Prozent. Ich hoffe, wir werden in diesem Jahr mit unserer Spende vierstellig.“ Das Weihnachtswunder ist eine Aktion des WDR, gastiert in diesem Jahr in Essen und unterstützt mit den gesammelten Spenden sowohl in Deutschland als auch weltweit Menschen, die von Hunger und Armut betroffen sind.
Auf dem Weihnachtsmarkt ist auch Familie Hecker wieder aktiv. Bereits seit vielen Jahren unterstützen die Heckers die karitativen Aktivitäten der Bürgerhilfe Gerresheim mit den Erlösen für ihr meist aus grönländischen Perlen bestehendem Kunsthandwerk. Das LVR-Klinikum ist mit einem Stand vertreten, an dem Kerzen angeboten werden, die von den gehandicapten Menschen im Klinikum gefertigt wurden.

Weihnachtsstimmung und schöne Dinge auf dem Gerresheimer Weihnachtsmarkt
„Bei der Zusammenstellung des Marktes achten wir darauf, möglichst viele der Angebote handwerklich hergestellt wurden und sogar selbstgemacht sind“, betont der stellvertretende WIG-Vorsitzende Jürgen Kloft. Premiere hatte eine Ukrainerin, die ihre selbstgebackenen Lebkuchen per Lebensmittelfarbe gestaltete und so individuelle „Tannenbäume“ oder Hexenhäuschen entstehen ließ. „Die Einnahmen von ihr werden zum großen Teil in die Ukraine geschickt, um den von Krieg betroffenen Menschen zu helfen“, so Kloft.
Der Weihnachtsmarkt in Gerresheim ist am Sonntag (7.12.) von 13 bis 22 Uhr geöffnet. Am Donnerstag (11.12.) und Freitag (12.12.) können die Besucher*innen von 16 bis 22 Uhr kommen und am Wochenende (13. und 14.12.) ist von 13 bis 22 Uhr geöffnet.