Düsseldorf: „Lichter für den Frieden“ – Bürger*innen setzten am Montag ein Zeichen

Sigrid Wolf, Vorsitzende des DGB Düsseldorf, und Heinrich Fucks, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, initiierten am Montag (24.11.) am Platz vor dem Apollo eine Kundgebung unter dem Titel „Lichter für den Frieden“.

Die Teilnehmenden hatten Lichter mitgebracht
Hintergrund sind die täglichen Nachrichten über Gewalt, Leid und Kriege und den damit verbundenen Bedrohungen, die viele Bürger*innen beschäftigen. Sigrid Wolf führte aus: „Noch nie gab es seit 1945 so viele bewaffnete Konflikte wie 2025. Bis Ende des Jahres wird das weltweite Kriegsgeschehen Schätzungen zufolge mehr als 200.000 Todesopfer fordern. 120 Millionen Menschen werden durch Konflikt, Gewalt und Verfolgung gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Besonders betroffen sind Kinder. Jedes sechste Kind kommt mittlerweile aus einem Konfliktgebiet. Neben der Ukraine und im Nahen Osten toben aber zahllose “vergessene” Gewaltkonflikte. Ob Sahel-Zone, Sudan, Horn von Afrika, Myanmar und viele mehr. Wir fallen mehr und mehr zurück in Zeiten, in denen die Durchsetzung der eigenen Interessen mit Waffengewalt und militärische Aggression als legitimes Mittel der Politik betrachtet wird.
In dem ständigen Ringen um geopolitischen und geoökonomischen Einfluss forcieren die Großmächte eine Politik der Konfrontation und Blockbildung. Aus unserer Sicht muss stattdessen das Friedensgebot des Grundgesetzes konsequent umgesetzt und jede diplomatische Möglichkeit zur Konfliktlösung genutzt werden. Diplomatie ist hohe politische Kunst und gelingt sicherlich nicht mit einer Diplomatie a la Trump und seinen Immobilienmaklern wie derzeit in der Ukraine. Das ist keine Diplomatie, die dafür Sorge trägt, dass für alle Beteiligten auf Augenhöhe verhandelt wird und ein wirklicher Interessenausgleich entsteht.“

Die Initiatoren hätten sich eine noch größere Beteiligung gewünscht
Wolf verdeutlichte, dass Frieden mehr sei, als die Abwesenheit von Konflikt. Erforderlich sei ein aktives Streben nach Gerechtigkeit, Würde und Sicherheit für alle Menschen. Frieden benötige den festen Willen, Gewalt zu ächten und Konflikte friedlich zu lösen.
Mit der Kundgebung soll betont werden, dass die Teilnehmenden für ein Europa eintreten, das gemeinsam die führende Rolle für eine stabile internationale Friedens- und Sicherheitsordnung übernimmt. „Für echten Frieden brauchen wir Mut zum Dialog. Er verlangt faire diplomatische Anstrengungen, Respekt vor der Menschenwürde, den Schutz von Minderheiten und das Festhalten an Rechtsstaatlichkeit,“ erklärte die DGB-Vorsitzende. „Frieden wächst dort, wo Vertrauen entsteht. Er braucht Geduld, denn Veränderungen brauchen Zeit, und er verlangt Verantwortung von jedem von uns. Wir sind zutiefst überzeugt, dass es besser ist zuzuhören, statt Vorurteile zu pflegen, und gemeinsam nach Wegen suchen, wie Menschen in Sicherheit, Freiheit und Würde leben können.“