Düsseldorf: Mit der Zeitumstellung werden die Einbrecher wieder aktiver

Mit der Aktion “Riegel vor! Sicher ist sicherer” gibt die Polizei auch in diesem Jahr Tipps, wie man es Einbrecher möglichst schwer machen kann. Seit der Corona-Zeit, die rückläufige Einbruchszahlen brachte, weil mehr Menschen zu Hause waren und Beschränkungen das Reisen von Tätern behinderten, steigen die Zahlen jetzt wieder an. Waren es im Jahr 2023 1384 Einbrüche, lag die Zahl im vergangenen Jahr bei 1428. Häufig blieb es bei Einbruchsversuchen, da die Objekte gut gesichert waren oder die Täter gestört wurden. In Düsseldorf werden die meisten Fälle in den Stadtteilen Bilk, Oberbilk, Pempelfort, Düsseltal, Friedrichstadt und Stadtmitte verzeichnet.

Türen, die nicht abgeschlossen sind, lassen sich sehr einfach mit sogenannten “Flippern” öffnen
Nach der Zeitumstellung an diesem Wochenende wird es deutlich früher dunkel und für Einbrecher ist es damit leichter, unbemerkt in Wohnungen oder Häuser einzudringen. Besonders Einfamilienhäuser werden in der Dämmerung gerne über die Rückseiten in Augenschein genommen. Dunkle Häuser und Wohnungen signalisieren potentiellen Tätern, dass niemand zu Hause ist und sie so leichtes Spiel haben.

Kriminalhauptkommissar Jörg Fischer zeigt, wie schnell ein Fenster aufgehebelt werden kann
Technische Sicherungen können dafür sorgen, dass die Einbrecher in der Regel schnell aufgeben. In der Präventionsstelle der Polizei in der Luisenstraßen können sich Bürger*innen eindrucksvoll zeigen lassen, wie schnell mit einfachen Hilfsmitteln Türen geöffnet werden können, die nicht abgeschlossen sind. Und auch bei Fenstern haben Einbrecher leichtes Spiel, wenn sie einfache Rollzapfen aufhebeln. In der Beratungsstelle werden die Unterschiede bei Fenstern und Türen veranschaulicht. Die Beratung dort ist kostenlos und auch Hausbesuche können vereinbart werden.

Im Gegensatz zu Rollzapfen bieten diese Pilzkopfzapfen deutlich mehr Sicherheit bei Fenstern
Aber auch wer keine Nachrüstungen bei Fenstern und Türen durchführen will oder kann, weil beispielsweise in einer Mietwohnung der Eigentümer zuständig ist, kann sich vor Einbrechern schützen. Licht in der Wohnung, eine laufender Fernsehr oder Radio – das ist ein einfaches Mittel, um Anwesenheit in der Wohnung vorzutäuschen. Dies gilt besonders in der Dämmerung und Abends.

Traditionell zur Umstellung auf die Winterzeit informiert die Polizei über die Aktion “Riegel vor”, (v.l.) Kriminalhauptkommissar Jörg Fischer, Sandra Reuter (Leiterin des KK14) und Polizeipräsidentin Miriam Brauns
Doch Einbrecher sind mittlerweile verstärkt tagsüber unterwegs und da machen auf Kipp stehende Fenster und unverschlossene Türen alle Sicherungsmaßnahmen unwirksam. Das Düsseldorfer Einbruchskommissariats KK14 teilt die Einbrecher in drei Gruppen ein. Die örtlich Ansässigen, die häufig im Rahmen der Beschaffungskriminalität Chancen suchen, an schnelles Geld zu kommen. Dann die ganzjährig tätigen Berufseinbrecher. Eine große Gruppe stellen die professionellen Banden, die gut organisiert vorgehen. Hier ist der Anteil der Frauen gestiegen, die mittlerweile mehr als die Hälfte dieser Tätergruppe ausmachen. Waren sie früher schon von weitem an schlechter Kleidung zu erkennen, sind es mittlerweile Duos oder Trios, die durch ihre modische Kleidung nicht weiter auffallen. Ziel der Banden sind oft Mehrfamilienhäuser, in denen man systematisch von oben nach unten an den Wohnungstüren klingelt und wenn niemand öffnet, versucht einzubrechen.
Die Polizei rät bei Beobachtungen von verdächtigen Personen oder Fahrzeugen die Polizei anzurufen. Dadurch entstehen für den Anrufer keine Kosten, es erhöht aber die Chance Täter auf frischer Tat zu ertappen. Aufmerksame Nachbar*innen sind ein Einbruchsschutz, der nicht zu unterschätzen ist.
Tipps der Polizei zur Prävention
- Wer die Wohnung verlässt, sollte alle Türen abschließen und keine Fenster auf Kipp lassen.
- Licht und evtl. ein eingeschalteter Fernseher oder Radio vermitteln den Eindruck von Anwesenheit
- Auch im Außenbereich ist eine dauerhafte Beleuchtung dem Bewegungsmelder vorzuziehen
- Beim Verlassen der Wohnung sollten Wertgegenstände nicht offen liegen bleiben. Besser verstecken, aber nicht im Schlafzimmer (Wäscheschrank) oder Wohnzimmer. Dort sehen Einbrecher zuerst nach. Auch in der Küche suchen sie gerne nach der Haushaltskasse.
- Sind Extra-Schlösser an Fenstern oder Terrassentüren angebracht, keine Schlüssel stecken lassen.
- Bei verdächtigen Beobachtungen im Umfeld – Personen, die sich ungewöhnlich benehmen, Fahrzeuge, die lange im Wohngebiet kreisen oder Geräusche – bitte die Polizei unter 110 verständigen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um männliche Täter handeln, auch Kinder und Frauen werden von Einbruchsbanden losgeschickt.
- Lassen Sie sich neutral und kostenlos in den Beratungsstellen zum Einbruchschutz beraten
Wer Rat sucht, um seine Wohnung oder sein Haus zu sichern, kann diesen bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in der Luisenstraße 2 bekommen. Termine können per Telefon unter 0211 870 6868 oder per Mail an kriminalpolizei-beratungsstelle.duesseldorf@polizei.nrw.de gemacht werden. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags von 8:30 bis 14 Uhr.