Fortuna Düsseldorf verliert das nächste Heimspiel – 2:3 gegen den 1. FC Nürnberg

Drucklos, ideenlos, emotionslos – so spielte Fortuna Düsseldorf am Freitag (3.10.) daheim gegen den 1. FC Nürnberg in der ersten Halbzeit. Da wurde die Grundlage gelegt für die nächste unnötige Heimniederlage unter Trainer Daniel Thioune. Aufgrund der Vielzahl der Fehlpässe und Missverständnisse konnte man sich fragen: Wird unter der Woche überhaupt trainiert? Den 0:1 Rückstand zur Halbzeit quittierten die eigentlich loyalen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert. Am Ende stand es nach einem wilden zweiten Durchgang 2:3. Wieder kein Heimsieg.
Eine Änderung in der Düsseldorfer Startelf
Für den am Fuß verletzten Valgeir Lunddal rückte Matthias Zimmermann auf die Rechtsverteidiger-Position. Im 4-3-3-System startete Zimmermann gemeinsam mit Moritz Heyer, Tim Oberdorf und Jesper Daland in der Viererkette vor Torhüter Florian Kastenmeier. Im zentralen Mittelfeld setzte Thioune erneut auf Tim Breithaupt, Sotiris Alexandropoulos und Anouar El Azzouzi. Florent Muslija und Emmanuel Iyoha starteten auf den Außenbahnen, während Cedric Itten als Mittelstürmer agierte.
Und schon wieder eine Halbzeit komplett verdaddelt
Die ersten 20 Minuten können verschwiegen werden. Es passierte nichts – außer dass die Gäste aus Nürnberg mehr Ballbesitz und offenbar einen Plan hatten. Die Gastgeber hingegen spielten – wenn überhaupt -. nur auf das eigene Tor, in der Hoffnung, ein weiter Ball von Florian Kastenmeier könne es richten. Völlig zurecht fiel das erste Tor der Partie für Nürnberg. Zoma und Lubach überbrückten das Spielfeld mit einem Doppelpass schnell, ehe Zoma wieder in den Strafraum auf Lubach steckte. Dieser hämmerte mit einem Tempo von 107 km/h den Ball aus etwa 14 Metern ins Tor. Wer gehofft hatte, dass dies ein Weckruf sein könnte, sah sich getäuscht. Von der Fortuna kam danach nichts. Sinnbild für die Desorientierung des gesamten Teams war Muslija, der vorn jeweils in Einzelaktionen kurz auftauchte, dann aber nicht wusste, wohin er den Ball spielen sollte – und die Kugel zum Gegner rollte. Die Fans zur Pause – bitter enttäuscht.
Am Ende fehlt die Zeit
Die Sache mit der Pausenansprache durch den enttäuschten Trainer gehört zu den abgedroschensten Bildern im Fußball. Immerhin zeigten sich die die Herren der Fortuna hernach agiler, attackierten früher, versuchten eigene Spielzüge. Aber es dauerte bis zur 67. Minute, bis der Ausgleichstreffer fiel. Heyer flankte auf Danny Schmidt, der die Kugel auf Anouar El Azzouzi ablegte. Dieser beförderte sie mit links an Reichert vorbei ins lange Eck! 1:1. Dummerweise ließ Nürnberg sich nicht irritieren. Und wie das so ist, wenn man eine ganze Halbzeit verdaddelt: Handelfmeter für Nürnberg in der 79. Minute. Anouar El Azzouzi blockte eine Flanke von Becker mit dem Arm – unabsichtlich, aber eben strafwürdig. Kastenmeier sprang nach links, Justvan schoss nach rechts. 1:2 und nur noch zehn Restminuten auf der Uhr. Glück für Düsseldorf, dass der nächste Ausgleich drei Minuten später fiel. El Azzouzi eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte einen Doppelpass mit Itten und steckte dann auf den eingewechselten Christian Rasmussen durch. Dieser blieb vor Reichert cool und schob den Ball zum 2:2 ins Tor! Das reichte offenbar den Fortuna-Kirckern, denn sie legten sich weider schlagen. Nürnberg aber erhöhte im direkten Gegenzug. Becker kam frei zum Abschluss und ließ Kastenmeier keine Chance. Anschließend retteten Fortuna Düsseldorf weder das Drama noch 12.30 Minuten Nachspielzeit. Es blieb beim 2:3. Warum Daniel Thioune in einer Übersprungshandlung nach Spielende auf den ausgezeichnet pfeifenden Unparteiischen einschimpft, sollte besser sein Geheimnis bleiben. Nun ist Länderspielpause.
Wo sind die Führungsspieler?
Einer der Grundfehler bei Düsseldorf ist, dass Kastenmeier die Kapitänsbinde trägt. Denn er beherrscht seinen Teil des Spiel auch ohne – draußen aber fehlen Führungsspieler, die den losen Haufen nach vorn treibe und erster Ansprechpartner für den Trainer sein können. Wer von den Heimspielen der Fortuna noch nicht genug hat: Am Freitag, 17. Oktober, gastiert Eintracht Braunschweig in der Merkur Spiel-Arena. Anstoß ist um 18.30 Uhr.