Düsseldorf: Spannendes und Lehrreiches beim Wildparkfest

In der Nacht zum Sonntag (21.9.) schreckte Björn Porsche aus dem Schlaf hoch. „Als es um 2.13 Uhr blitzte und donnerte, hatte ich Befürchtungen, das Wetter könnte negative Auswirkungen auf unser Wildparkfest haben“, erläuterte der Wildpark-Leiter. „Aber das Wetter hat gehalten, es hat nicht geregnet.“

Björn Porsche und Marius Erley
Daher stapften bei der 13. Auflage des Wildparkfestes viele Kinder, meist mit Gummistiefeln und regenfesten Klamotten ausgestattet, mit ihren Eltern über die Hügel des Grafenberger Waldes. Immer wieder stoppten die 10.000 über den Tag verteilten Besucher*innen, denn die Neugier der Kinder und der Erwachsenen wurde durch die interessanten, spannenden, lehr- und abwechslungsreichen Angebote des Wildparks geweckt. „Wir sind gerade mal 50 Meter weiter gegangen, da musste sich Malte schon wieder etwas angucken“, amüsierte sich Mischa, der mit seinem vierjährigen Sohn zum Wildparkfest gekommen war. „Aber ich kann das verstehen. Ich war, als ich vor Jahren mit meinen Eltern im Wildpark war, bestimmt genauso.“

Dieser Frischling ist präpariert und diente als Anschauungobjekt
Am Sonntag waren neben dem Team des Wildparks und der dortigen Waldschule 26 Aussteller mit Präsentationen zu Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen vor Ort. An jeder Station konnten die Kinder ein kleines Rätsel lösen und damit an der Entdecker-Rallye teilnehmen. Zum Schluss gab es kleine Preise zu gewinnen.

Die Vögel des Waldes

Die Vielfalt der heimisches Apfelarten durften angeschaut, aber nicht angefasst werden
Das Wildparkfest wird nur alle zwei Jahre gefeiert. Dieser Veranstaltungsrhythmus wurde vor allem aus Rücksichtnahme auf die Tierwelt gewählt. Deshalb ist es auch eher ein leises Fest. Nirgendwo dröhnt laute Musik oder versuchte Lichtreklame die Aufmerksamkeit zu erregen. Die Angebote der Natur waren spannend genug, um den Kids und auch vielen Eltern ein erstauntes Ah und Oh auf die Lippen zu zaubern. Das passierte beispielsweise in der Waldschule, deren neue Leiterin ihr ersten Wildparkfest feierte. „Das Fest ist einfach toll. So viele Familien, so viele Kinder sind da, die mit so viel Neugier und Freude sich auf die Natur-Themen stürzen. So macht arbeiten Spaß“, freute sich die Biologin. „Und man sieht, dass Kinder keine elektronischen Spielzeuge brauchen. Die Natur ist elektrisierend genug.“

Das Figurentheaters Pantao kam als Baumgeist, Waldelf und Birkenfee

Der Zoll zeigte, was man aus Artenschutzgründen nicht aus dem Urlaub mitbringen darf
Aber auch für die großen Naturliebhaber gab es Interessantes. So präsentierten städtische Mitarbeitende aktuelle Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Klimaanpassung in Düsseldorf. Die Verwaltung stellte die Hauptergebnisse aus dem Klimawandelcheck für den Düsseldorfer Stadtwald vor und erläuterte, welche Schlüsse sich daraus für die Pflege, den Schutz und den Erhalt der städtischen Forstreviere ergeben. Zudem erhielten die Besucher*innen Informationen zum neu konzipierten Wald-Klima-Pfad im nahegelegenen Aaper Wald.

Wie und was in Düsseldorf an Bäumen gepflanzt wird, wurde auf Schautafeln erklärt

Rebecca Lang und Kommunikations-Designerin Annemaie Woeste mit Woestes Masterarbeit. Ein Ausstellungsstück beim Wildparkfest
„Der Wildpark ist eine wichtige städtische Einrichtung, um der Bevölkerung alles rund um Umwelt-, Natur-, Tier-, Klimaschutz und alles was damit zusammenhängt, näherzubringen“, erläuterte Marius Erley, Abteilungsleiter Forst im städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt. „Der Wildpark ist im Naturraum integriert und wir können das ganze Thema Umwelt praxisnah darstellen.“ Wenn 2027 das nächste Wildparkfest ansteht, wird das sicherlich besonders üppig ausfallen, denn dann feiert der Wildpark seinen 100. Geburtstag.