Düsseldorf: “Pedro” rückt dem Schlamm in Kö-Graben zu Leibe

In dieser Woche können die Besucher*innen der Kö eine neue Attraktion beobachten: das Amphibienfahrzeug „Pedro“. Mit seiner Hilfe werden Algen, Laub und Äste auf dem Wasser entfernt und so dem Schlamm zu Leibe gerückt.
Der Einsatz des Amphibienfahrzeug zur Reinigung des Kö-Grabens ist ein Pilotprojekt und findet in dieser Form zum ersten Mal statt. Seit Montag (1.9.) arbeitet „Pedro“ auf einem rund 4.400 Quadratmeter großen Bereich des Kö-Grabens, links und rechts der Brücke Benrather Straße. Dort sammeln sich aufgrund von Wind und Wasserströmung besonders viele Algen, Äste und Laub. Voraussichtlich fünf Tage sollen die Arbeiten dauern.
“Ziel der neuen Methode ist es, das Gewässer zu pflegen und dabei nur minimal ins Ökosystem einzugreifen. Neben dem positiven optischen Effekt der Reinigung wird bei dem Pilotprojekt auch untersucht, wie sich die Maßnahme langfristig auf die Wasserqualität des Kö-Grabens auswirkt”, so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Algen, Äste, Laub und Schlamm werden dann mit einem Bagger aus dem Graben gehoben
Das Amphibienfahrzeug “Pedro” ist 2,10 Meter breit und 4,50 Meter lang, hat 58,6 PS und da es mit Bio-Hydraulik-Öl läuft, ist es geeignet für den Einsatz in Naturschutzgebieten. Das rund 1,5 Tonnen schwere Gerät nutzt im Wasser einen Kettenantrieb. Zuerst wird mit einem vier Meter breiten Mähwerk gearbeitet. Anschließend schiebt ein Rechenaufsatz das organische Material auf einen temporären Ponton, um dort abzutrocknen. Dadurch können Kleinstlebewesen wie Libellenlarven, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven oder Schnecken wieder zurück ins Wasser gelangen.
Die Reinigung des Kö-Grabens ist erforderlich, um eine Schlammbildung und damit einhergehende Fäulnisprozesse zu verhindern. Ziel ist es das ökologische Gleichgewicht im Gewässer aufrecht zu erhalten. Vermutlich werden während der Aktion etwa 40 Kubikmeter organisches Material wie Laub, Algen oder Äste entfernt. Die Kosten des Pilotprojekts belaufen sich auf rund 40.000 Euro.
“Die Grünflächenunterhaltung umfasst nicht nur die Parks und das Straßenbegleitgrün, sondern auch unsere Gewässer. Mit dem Mähboot haben wir nun ein weiteres Werkzeug, um auch größere Wasserflächen professionell und ressourcenschonend zu pflegen”, betont Julien Peine, Abteilungsleiter der Grünflächenpflege des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes.
Im Frühjahr 2023 hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf den Kö-Graben im Bereich des Tritonenbrunnens mit Saugfahrzeugen gereinigt, die dabei rund 30 bis 40 Tonnen Schlamm aus dem Gewässer pumpten.