Düsseldorf Flingern: Was wird aus dem K22?

Die Gebäude im Dreieck zwischen Kiefernstraße und Erkrather Straße nehmen Gestalt an und noch in diesem Jahr sollen die ersten Mieter*innen einziehen. Dass dort keine teuren Micor-Appartments und Hotels entstanden sind, ist der Planwerkstatt zu verdanken. Seitdem das Unternehmen Cube Real Estate vor acht Jahren seine Pläne für das Projekt vorgestellt hat, haben sich engagierte Bürger*innen zusammengeschlossen und dagegen protestiert und mit neuen Ideen die bisherigen Planungen auf den Kopf gestellt. So erreichten sie nicht nur geförderten und bezahlbaren Wohnraum, sondern auch den Bau des K22, einem Haus für die Stadtgesellschaft.

Seit 2018 wird an der Idee gearbeitet, wie der Zeitstrahl eindrucksvoll zeigt
Nun ist das K22 mit sechs Etagen von jeweils 150 Quadratmeter Fläche sowie einem großen Gemeinschaftsbereich fast fertig. Wie das Haus genutzt werden soll ist allerdings noch offen, da weder die zukünftigen Eigentumsverhältnisse noch möglich Mietpreise feststehen. Denn obwohl bereits beim Kommunalwahlkampf 2020 die Kandidierenden sich für das Projekt interessierten, ist bis jetzt nichts geregelt. Fabian Zachel und Clara Gerlach machten sich am Mittwoch (20.8.) ein Bild vor Ort, Oberbürgermeister Stephan Keller sagte ab. In seinen fünf Jahren Amtszeit hatte das K22 offenbar nicht die Priorität, dass eine Einigung mit dem Immobilienentwickler erzielt werden konnte.

Dieser Raum soll künftig der Treffpunkt des K22 werden

In einem Video wurden die verschiedenen Aktionen der Planwerkstatt gezeigt
Vielleicht liegt das am Konzept des K22, denn hier soll vielfältige gemeinwohlorientierte Nutzung einen Platz finden. Um Einfluss zu nehmen hatte sich die Planwerkstatt als Verein gegründet, wollte das K22 selbst bauen, scheiterte aber an der Bundesförderung sowie einem Kaufangebot für das Grundstück. Immerhin baute die Cube Real Estate das Gebäude, doch vollkommen offen ist, wie es weitergeht.

Immer wieder nutzten Interessierte die Gelegenheit die Noch-Baustelle zu besichtigen
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Planwerkstatt mögliche Nutzungsinteressenten gebeten sich zu melden. Die Falken waren interessiert, das eine Welt-Forum und weitere Gruppierungen aus Kunst und Kultur. Das Queere Zentrum wäre auch gerne eingezogen, hat sich aber mittlerweile anders orientiert. Ziel der Planwerkstatt ist immer noch einen lebendigen Ort zu schaffen und Synergien für die Nutzer*innen zu schaffen.

Die Planwerkstatt hatte eingeladen und viel Mitstreiter*innen und Interessierte waren gekommen
Die mit Cube Real Estate verhandelte Prämisse ist die gemeinwohlorientierte Nutzung, was für die Planwerkstatt auch bedeut, keine oder nur geringe Mieten. Davon ist derzeit aber nicht die Rede und die Stadt lässt Initiative vermissen. Beim Termin vor Ort schlug OB-Kandidatin Clara Gerlach vor, das Gebäude für ein mögliches Düsseldorfer Umwelthaus zu nutzen. Ob das den Vorstellungen der Planwerkstatt entspricht, die sich eine unkonventionelle, soziale, politische, zukunftsorientierte und vielfältige Nutzungen vorstellt, bleibt abzuwarten.