Düsseldorf: Flughafen rüstet Technik für Gewitterwarnungen auf

Wetterlagen mit Gewitter und Blitzen stellen den Flughafen vor besondere Herausforderungen. Denn die Blitze können die Sicherheit der Mitarbeitenden auf dem Vorfeld und die Technik gefährden. Das hat dann Einfluss auf die Pünktlichkeit der Flüge und die Reisepläne der Passagiere. Der Blitzinformationsdienst ALDIS/BLIDS hat für das Jahr 2024 mehr als 19.000 Blitzeinschläge in Nordrhein-Westfalen registriert, in diesem Jahr waren es bis Juli bereits mehr als 9.800.

Einer von drei neuen Feldmühlensensoren am Flughafen, die mit ihrer Technik verlässliche Echtzeitdaten bei Wetterlagen mit Blitzgefahr liefern, Foto: Flughafen Düsseldorf
Der Flughafen Düsseldorf setzt ab Anfang August auf eine neue Technik. Mit sogenannten Feldmühlensensoren wird dann in Echtzeit die elektrische Feldstärke in der Atmosphäre gemessen und noch bevor der erste Blitz auftritt, die zunehmende Spannung in der Luft registriert. Drei dieser Geräte wurden rund um die Start- und Landebahnen installiert. Die von ihnen geleiferten Messwerte werden zusammen mit Daten von Wetter- und Blitzinformationsdiensten über ein zentrales System visuell aufbereitet und dem Airport Duty Management zur Verfügung gestellt. So können mit diesen Daten wetterbedingte Betriebsunterbrechungen gezielter gesteuert und Verspätungen oder Flugausfälle reduziert werden.
„Bei Gewitterlagen geht es oft um Minuten“, weiß Christoph Müller, Airport Duty Manager am Flughafen Düsseldorf. „Wir müssen schnell entscheiden, ob wir die Abfertigung stoppen oder fortsetzen. Wird die Lage kritisch, informieren wir alle Beteiligten unmittelbar. Die Sensoren liefern uns dafür verlässliche Werte direkt vom Flughafengelände. Das hilft uns, Unterbrechungen genau dann einzuleiten, wenn es notwendig ist, und sie rasch wieder aufzuheben, sobald keine Blitzgefahr mehr besteht. Unser Ziel ist ein sicherer, verlässlicher Flugbetrieb, auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt.“

Christoph Müller ist Airport Duty Manager und hat das Wetter im Blick, Foto: Flughafen Düsseldorf
Bei drohender Blitzgefahr müssen auf dem Vorfeld sämtliche Tätigkeiten im Außenbereich eingestellt werden. Dazu zählen das Betanken, Beladen und das Zurückschieben von Flugzeugen ebenso wie das Ein- und Aussteigen an Positionen ohne Fluggastbrücke. Wenn sich ein Gewitter in der Nähe des Flughafens aufbaut, werden koordinierte Maßnahmen eingeleitet, um den Betrieb geordnet zu unterbrechen.
In einer nächsten Ausbaustufe wird die Technologie durch ein flächendeckendes optisches und akustisches Warnsystem ergänzt. Geplant ist, an allen Flugzeugpositionen Warnleuchten und Tonsignale zu installieren, die bei erhöhter Blitzgefahr aktiviert werden. Die Warnungen sind auf dem gesamten Vorfeld deutlich erkennbar, sodass alle Mitarbeitenden überall rechtzeitig reagieren können.
Weiterhin ist eine Sensorik zur Erfassung der Oberflächenbedingungen auf den Pisten geplant, die vor allem im Winter präzise Informationen zur Glättebildung durch Schnee, Eis oder Schneematsch liefern soll.