Düsseldorf: Der Südpark wurde zur Rennpiste für Seifenkisten

Bis Seifenkiste „Norbert“ fahrbereit war, dauerte es 13 Tage und dann konnte das Fahrzeug noch nicht einmal am Seifenkisten-Rennen des Düsseldörfchens teilnehmen. „Es war uns immer klar, dass es ein reines Show-Car sein würde. Für ein Race-Car sind die ganzen Aufbauten viel zu aufwändig“, erklärte sein Konstrukteur Marwin. „Aber es ist trotzdem die beste Seifenkiste, die ich im Düsseldörfchen gebaut habe.“ Marwin ist bereits zum vierten Mal Bürger in der dreiwöchigen Kinderstadt des Akki im Volksgarten und jedes Mal hat er beim Seifenkistenrennen mitgemacht.

Mayla und Marwin bauten die Seifenkiste Norbert – der mit besonderen Effekten begeisterte
Drei Wochen lang planen, gestalten und bauen 280 Kinder von acht bis 14 Jahren nach ihren eigenem Vorstellungen die Kinderstadt „Düsseldörfchen“. Sie leben, spielen, forschen und experimentieren als Bürger*in in der eigenen kleinen Stadt mit circa 20 unterschiedlichen Spielbereichen und Werkstätten.

Die Autowerkstatt hat schon Tradition im Düsseldörfchen, der Höhepunkt – das Seifenkistenrennen – gehört natürlich dazu
Eine davon ist die Autowerkstatt, in der die „Boliden“ für das Rennen am Donnerstag (31.7.) entstanden. „Viele der Teams kommen bereits mit festen Ideen, wie ihre Seifenkiste aussehen soll, in die Werkstatt. Bei anderen entwickeln sich die Ideen beim Bauprozess“, weiß Autowerkstatt-Mitarbeiterin Anke Blasius. „Je nach Aufwand ist der fahrbare Untersatz schon nach zwei oder drei Tagen fertig.“ Allerdings ist damit die reine Bauzeit gemeint, denn bevor es ans hämmern, nageln und bohren geht, müssen die Kids einen Werkzeugführerschein machen, um den Umgang mit Hammer, Nägeln und Bohrern zu lernen.

Mit Vollgas in die Kurve – gut, dass die Seifenkisten eine eine Düsseldörfchen-TüV-Abnahme haben
Ist die „Kiste“ fahrbereit, gibt es eine „TüV-Abnahme“, bei der unter anderem sichergestellt wird, dass die Reifen nicht weg fliegen können, die Sitze seitliche Schutzbügel haben, die Lenkung vorschriftsgemäß funktioniert und vieles mehr. Vor den ersten Trainingsfahrten müssen alle Seifenkisten-Pilot*innen auch noch ihren Führerschein machen.

Wer nicht zum Fahrer*innenkreis gehörte, bejubelte die Starter*innen
Die Seifenkisten-Teams bestehen immer aus mindestens zwei Kindern, denn eine*r steuert, der/die andere schiebt. Weil das Rennen aus zwei Runden besteht, von denen die Zeiten addiert werden, können Fahrer*in und Anschieber*in nach der ersten Runde die Positionen wechseln. Insgesamt standen elf Renn-Teams am Start und „Norbert“, der mit glühenden LED-Augen, lautem Fauchen und Rauch aus dem Maul zum Abschluss seine langsame Ehrenrunde drehen durfte.

Das Team Oldie MJ hatte die Startnummer 1
Marwin, seine Schwester Mayla und Leo mussten sogar drei Runden absolvieren, denn Marwin und Mayla starteten auch als Team „Fahrlehrer*innen“ und Leo gemeinsam mit Lea im Team „Polarhimmel“. Dabei bewiesen sie, dass sie nicht nur schöne, sondern auch schnelle Kisten bauen können. Das Team „Fahrlehrer*innen“ holte sich mit 68,44 Sekunden den Sieg. „Mein bestes Ergebnis bisher war Platz zwei im Jahr 2024“, verriet Marwin.

Das Siegerteam Marwin und Mayla fuhr zweimal die Bestzeit
„Das Seifenkisten-Rennen ist immer so etwas wie eine Düseldörfchen-interne Abschlussveranstaltung“, betonte Projekt-Leiterin Sonja Hirschberg. „Bei der offiziellen Abschluss-Veranstaltung einen Tag später sind dann auch Eltern, Familie und Freunde dabei.“

Das Team Krokodil gehörte nicht zu den Schnellsten, aber der Spaß zählte