Rheinkirmes Düsseldorf: Wurden in einem Festzelt K.O.-Tropfen in die Getränke gemischt?

Ein schlimmer Verdacht: Drei jungen Frauen könnten in der Nacht von Samstag (12.7.) auf Sonntag (13.7.) in einem Festzelt der Düsseldorfer Rheinkirmes K.O.-Tropfen in ihre Getränke gemischt worden sein. Das sagte eine Sprecherin der Düsseldorfer Polizei am Sonntag (13.7.): „Auffällig war, dass alle drei Betroffenen in dem selben Festzelt gefeiert haben. Und unter sehr ähnlichen Beschwerden litten.“ Per Krankenwagen seien die benommenen Frauen in Düsseldorfer Krankenhäuser gebracht worden. Ob sie wirklich K.O.-Tropfen verabreicht bekommen haben, werde zurzeit im Polizeilabor untersucht. Das geht in der Realität nicht so schnell wie in einer 45-minütigen Episode einer Fernsehserie. Bis zur Klärung nimmt die Düsseldorfer Polizei die Aussagen der Frauen sehr ernst, spricht aber von einem Verdacht.
Not-Stopp in der Geisterbahn
Desweiteren sei es in der Geisterbahn „Fahr zur Hölle 2.0“ ist es am Sonntag (13.7.) gegen 13.30 Uhr zu einem Not-Stopp gekommen, teilte die Polizei mit. Aufgrund eines technischen Defekts sei es mitten im Betrieb zu einem abrupten Stopp der Gondeln gekommen. Dabei seien zwei Mädchen unsanft umher geschleudert worden. Die Sanitäter hätten einige blauen Flecken festgestellt – und natürlich einen Riesenschreck bei den Mädchen.
„Das hier ist ein Familienfest – kein Vergleich mit der Altstadt“
Neben diesen beiden herausragenden Nachrichten vom ersten Kirmeswochenende blieb es für die rund 40 Beamt*innen der Kirmeswache im Spätdienst und die Einsatzhundertschaft im Nachtdienst sehr ruhig. Einsatzleiterin Hauptkommissarin Nadine Polzin tut bereits seit 26 Jahren Dienst in der Kirmeswache. „Gemessen an dem, was wir in der Altstadt erleben, ist das hier ein Familienfest, ein ruhiger Einsatzort“, betont die erfahrene Beamtin. Daran habe sich im zurückliegenden Vierteljahrhundert wenig geändert. Taschendiebe, verschwundene Kinder oder Eltern, wenige Rangeleien und Raufereien – die Kirmeswache im sogenannten „Sicherheitsdorf“ auf dem Oberkasseler Rheindeich hat nicht einmal eigene Arrestzellen. Falls jemand fortgesetzt Widerstand leistet oder sich mit Alkohol in andere Sphären abgeschossen hat, kommt er in eine der Zellen in einem Gefängnistransporter, der auf dem Gelände steht. So rasch wie möglich würden die Insassen dann an den Arrestbereich des Polizeipräsidiums am Jürgensplatz überstellt.

Die Funkgeräte der Polizeistreifen werden in der Kirmeswache für den nächsten Einsatz geladen.
Blick auf die Statistik des Vorjahrs
Doch solche Vorfälle passieren während der Rheinkirmes nach Aussagen der Verantwortlichen sehr viel seltener als viele Kirmesbesucher*innen glauben. Im vergangenen Jahr seien während der zehn Kirmestage acht Personen in Gewahrsam genommen worden. In der Kirmeswache wurden damals insgesamt 50 Anzeigen geschrieben. 40 zeitweise vermisste Kinder konnten ihren Eltern, Großeltern oder Aufsichtspersonen wohlbehalten zurückgegeben werden. 300 falsch geparkte Autos mussten abgeschleppt werden. 150 Fundsachen – vom Portemonnaie über Brillen bis hin zu dritten Zähnen wurden bei der Kirmeswache abgegeben und zum festeigenen Fundbüro am Nordeingang nahe der Oberkasseler Rheinbrücke gebracht. Ja, manchmal sei es sehr voll – vor allem an den Wochenenden. Doch für den Dienst auf den Rheinwiesen würde sich Einsatzleiterin Nadine Polzin immer wieder melden. Sagt sie.