Düsseldorf: Verkehrschaos und fehlende Absprachen an der Rheinknie-Brücke

Das erste Kirmes-Wochenende hat gezeigt, dass Stadt und Polizei dringend ein Verkehrskonzept für die Rheinkniebrücke brauchen. Dort herrschten am Samstagabend (12.7.) teilweise chaotische Zustände. Zahlreiche Uber-Fahrer ließen ihre Fahrgäste auf der Überholspur aussteigen. Diese mussten sich springend und laufend auf den Brückenbürgersteig retten, denn die Brücke ist immer wieder ein Ort für Poser, ihre von Fehlzündungen geplagten Motoren aufheulen zu lassen und zu Kurzsprints anzusetzen. Da die rechte Fahrspur Richtung Oberkassel erst kurz vor der Drohnenshow voll gesperrt wurde, entstand ein langer Rückstau.

Bereits vor 20 Uhr am Samstag (12.7.) gesperrt: die Zufahrt Herzogstraße zur Rheinkniebrücke. Die Rheinbahn war überrascht. Ordnungskräfte weit und breit nicht zu sehen.
Vollsperrung ohne Vorbereitung und Info an Rheinbahn und Polizei
Gipfel im Brücken-Chaos war, dass die Stadt die Zugfahrt von der Herzogstraße bereits vor 20 Uhr abriegelte – ohne mit der Polizei und der Rheinbahn darüber zu sprechen. Zum Beispiel der Rheinbahnfahrer der Linie 835, kurz vor 20 Uhr. Als er die Absperrung der Zufahrt Herzogstraße, die zuvor nirgends durch Hinweisschilder angekündigt war, bemerkte, funkte er die Leitstelle an. Frage: „Wo soll ich langfahren?“ Der Mann am anderen Ende der Funkverbindung wusste es nicht und musste nachfragen, während der Fahrer erklärte: „Ich kann mit dem Gelenkbus nicht einfach in mir unbekannte Straßen hineinfahren.“ Die Fahrgäste wurden unruhig, denn die Bustüren blieben erst einmal geschlossen. Die Leidtragenden hatten den offiziellen Ansagen vertraut und waren mit Rheinbahnbussen mit dem Ziel „Haltestelle Jugendherberge“zu Rheinkirmes und Drohnenshow angereist. Sie wurden am Fuß der Herzogstraße von dem ratlosen Busfahrer außerplanmäßig rausgelassen – und machten sich zu Fuß über die gesperrte Fahrbahn auf den Weg zur Kirmes. Oben auf der Brücke liefen sie geradewegs in den immer noch fließenden Verkehr aus Richtung Rheintunnel und Graf-Adolf-Straße.

Rechts gingen Fußgänger auf die Brücke, links floss weiter der Verkehr. Ein gefährlicher Moment.
Fußgänger kreuzen den Brückenverkehr
Ein Rollstuhlfahrer wurde mit vereinten Kräften über die Barriere des Bürgersteigs gehoben. Die Besatzung eines Streifenwagens am Beginn der noch offenen Zufahrt schaute verdutzt auf die Fußgänger, anstatt den Verkehrsfluss zu unterbrechen. Anscheinend wurde gefunkt. Aus Oberkassel näherten sich mit Blaulicht und Sirene zwei Kradfahrer im Notfallmodus. Doch auch sie sperrten die Auffahrt jeweils nur kurz. Stadt und Polizei können von Glück sagen, dass bei dieser gefährlichen Situation niemand zu Schaden gekommen ist. Alle, die für den Kirmesbesuch in einen Bus gestiegen waren, um dann nicht zur Kirmes zu kommen, werden den ÖPNV so rasch nicht wieder nutzen.
Rätselhafte Anzeigen auf weitgehend unbekannte „P&R“-Möglichkeiten
Dringend überarbeitet werden müssen auch die Anzeigetafeln, die weit vor den Rheinwiesen auf „Park&Ride“ Möglichkeiten hinweisen. Mit der Anzeige „P+R Provinzial“ im Süden Düsseldorf können nur die wenigsten Düsseldorfer etwas anfangen. Gäste von auswärts, die angeblich zur Kirmes willkommen sind, wissen gar nicht, dass damit ein Parkhaus am Rand des Südparks gemeint ist. So steigt allen Appellen vor dem Volksfest auf der Straße die Lust, doch mit dem eigenen Auto möglichst dicht an die Kirmes heranzufahren.