Für Borussia Düsseldorf bleibt nur Platz 2 im Finale der Tischtennis Bundesliga

Es war nicht nur das Finale der Tischtennis Bundesliga, das am Sonntag (15.6.) in der ausverkauften Frankfurter Süwag Arena vor 5000 Tischtennis-Fans ausgetragen wurde. Es war auch der endgültige Abschied von Timo Boll aus seiner Profi-Karriere. Leider blieb ihm uns einem Team der krönende Abschluss verwehrt. Borussia Düsseldorf unterlag denkbar knapp mit 2:3 gegen die Tischtennisfreunde aus Ochsenhausen.
Gleich im ersten Spiel ging Timo Boll an die Platte und lieferte sich ein spannendes Spiel gegen Hugo Calderano. Dieser ging zwar rasch mit 1:0 in Führung und auch im zweiten Durchgang ging es zunächst so weiter. Doch Boll holte auf und hatte schließlich einen Lauf, bei dem er sieben Bälle in Folge gewann. Allerdings holte der Ochsenhausener doch noch den Satz.
Ausgeglichen ging es weiter. Der Borusse wurde immer sicherer, und Calderano ließ sich davon etwas beeindrucken. Unter „Timo, Timo“-Rufen gingen die Sätze drei und vier an Boll. Im Entscheidungssatz zeigten beide absolutes Weltklasse-Tischtennis. Eine schnelle 5:1-Führung konnte der Düsseldorfer nicht halten. Ein Herzschlagfinale, aber ohne Happy End für Boll, der den entscheidenden Satz mit 9:11 verlor.
Dang Qiu ging mit dem Borussia-Rückstand an den Tisch gegen Simon Gauzy. Auch Qiu lag in Sätzen zunächst 0:2 hinten, doch er drehte das Spiel komplett und machte einen sensationellen Punkt nach dem anderen – auch im fünften Durchgang. Ein Wahnsinns-Duell, bei dem der Düsseldorfer für den Rekordmeister zum 1:1 ausglich.
Nach der Pause traf Anton Källberg auf den Weltmeister im Doppel, Shunsuke Togami. Aber der Schwede, der – wie Boll und Qiu – die Durchgänge eins und zwei verlor, konnte das Match nicht drehen. Da auch der Satz drei an den Japaner ging, war der Sieg deutlich.
So musste Dang Qiu wieder bei einem Rückstand seines Teams in die Box. Nur mit einem Sieg konnte er sein Team im Spiel halten. Calderano auf der anderen Seite hatte die Möglichkeit Ochsenhausen bereits zum Titel zu führen. Qui ging souverän mit der Drucksituation um und ging gleich mit 1:0 in Führung. Im zweiten Satz wehrte er fünf Satzbälle ab, um seinen ersten zu verwandeln. Erstmals in diesem spannenden Finale lag die Borussia 2:0 vorn und Dang Qiu ließ sich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen: 3:0.
Damit stand es 2:2 – und erst das Doppel brachte die Entscheidung. Timo Boll ging mit Anton Källberg an den Tisch gegen Shunsuke Togami und Simon Gauzy. Die Herzen der Fans schlugen klar für die Borussia, doch die mussten das Spiel letztlich mit 0:3 abgeben.

Die Enttäuschung ist dem Team anzusehen, diesmal wurde es nur der zweite Platz, Foto: Jörg Fuhrmann
Der Titelverteidiger musste sich mit Platz zwei begnügen und der Meisterpokal ging an die Tischtennisfreunde aus Ochsenhausen. Vor der Siegerehrung wurde Timo Boll gefeiert, der für viele eine Tischtennis-Legende ist. Timo Boll: “Sportlich war es heute nicht das Highlight, aber emotional auf jeden Fall.”
„Sehr, sehr schade, dass Timo nicht gewonnen hat. Er hat wahnsinnig gut gespielt, aber Calderano ist auch unfassbar gut und die Nummer drei der Welt. Das Niveau war enorm – und da haben Gauzy und ich weitergemacht. Ich bin so froh, dass ich mein Spiel noch drehen, gewinnen und für uns ausgleichen konnte. Und natürlich, dass ich gegen Hugo gewonnen habe und erneut ausgleichen konnte. Die Zuschauer hätten sich nichts Besseres wünschen können, als Timo noch mal zu sehen,“ erklärte Dang Qiu nach dem Spiel.
Andreas Preuß, Manager Borussia Düsseldorf: “Es war ein unfassbar intensives Spiel. Am Ende hat Ochsenhausen verdient gewonnen. Wir hatten unsere Chancen. Dang war überragend und auch Timo hat seine Sache gut gemacht. Aber natürlich sind wir enttäuscht.”
Tischtennis Bundesliga – Finale: TTF Liebherr Ochsenhausen – Borussia Düsseldorf 3:2
- Hugo Calderano – Timo Boll 3:2 (11:4, 11:8, 7:11, 8:11, 11:9)
- Simon Gauzy – Dang Qiu 2:3 (11:8, 11:8, 7:11, 4:11, 4:11)
- Shunsuke Togami – Anton Källberg 3:0 (11:6, 11:1, 11:7)
- Hugo Calderano – Dang Qiu 0:3 (8:11, 11:13, 11:5)
- Simon Gauzy/Shunsuke Togami – Timo Boll/Anton Källberg 3:0 (11:7, 11:9, 11:6)