Düsseldorf: Bunter Protest gegen die AfD in Unterbach
In Unterbach halten die Bürger*innen zusammen. Das zeigt sich jährlich bei den Festen der Schützen, Karnevalisten oder des Bürger- und Heimatvereins. Am Samstag (30.11.) war es aber kein Fest, das die Unterbacher*innen bereits am frühen Morgen auf die Straße brachte, sondern die Versammlung der Partei AfD. Ausgerechnet die Wichernschule an der Brorsstraße hatte die Partei sich für ihre Versammlung ausgesucht.
Die Wichernschule ist eine Grundschule mit Montessori-Schwerpunkt, in der Kinder mit und ohne Behinderung unterrichtet werden. Die Empörung über die Veranstaltung der AfD ist bei den Unterbacher*innen mit der Äußerung Björn Höckes verbunden, man müsse das Bildungssystem der Leistungsfähigkeit vom „Ideologieprojekt“ Inklusion „befreien“.
Die Bedeutung der Demokratie wurde kurzerhand zum Unterrichtsinhalt und seit mehreren Tagen wurden von den Schüler*innen Plakate gemalt. Damit wurde die Schule außen und innen dekoriert, um den AfD’lern deutlich zu zeigen, dass sie nicht willkommen sind.
In zahlreichen WhatsApp-Gruppen informierten sich die Unterbacher*innen gegenseitig über das „bunte Frühstücks“, mit dem ab 9 Uhr am Samstagmorgen der Protest gestaltet wurde. Mit Erfolg. Denn rund 300 Menschen versammelten sich auf dem Bürgersteig vor der Sperre, die die Polizei errichtet hatte. Immer wenn ein AfD’ler zu Fuß oder mit dem Pkw Richtung Schule wollten, begann ein gellendes Pfeifkonzert.
Vom Kind, über Schüler*innen, Familien, Jugendliche, Vertreter*innen demokratischer Parteien über Gewerkschaft’ler*innen bis hin zu Senior*innen hatte alle ein Ziel: Klare kante gegen Rechts zu zeigen.
Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) hatte zwar auch für den Protest mobilisiert, zeigte sich aber begeistert über das Engagement der Unterbacher*innen. „Wir freuen uns sehr über die selbstorganisierte Aktion für ein Düsseldorf, in dem die Politik der AfD keinen Platz hat“, erklärt Oliver Ongaro, Sprecher des Bündnisses DSSQ.
Obwohl sich die AfD bemüht ihre Termine nicht öffentlich zu machen, ist es der Partei in Düsseldorf noch nicht gelungen sich ohne Gegenprotest zu versammeln. Egal wo sind es meist mehrere hundert Menschen, die deutlich machen „wir sind viele“. Am Samstag wählte der Kreisverband in Unterbach seine Liste der Kandidierenden für die Kommunalwahl im September 2025 und damit die eventuell neuen Ratsleute.