Borussia Düsseldorf: Dang Qiu verpasst EM-Titelverteidigung
Dang Qiu ist nicht mehr Tischtennis-Europameister. Der Borusse, der 2022 bei den European Championships in München den Sieg davon getragen hatte, ist bei der EM 2024 im oberösterreichischen Linz am Sonntag (20.10.) entthront worden. Qiu hatte es geahnt. „Die Titelverteidigung ist immer schwieriger, als den ersten Titel zu gewinnen“, hatte Qiu vor dem Turnier gesagt. „Es sind unfassbar viele gute Leute am Start.“
Einer davon, der Franzose Alexis Lebrun (Weltrangliste 19) war im Viertelfinale zu stark für den Titelverteidiger. „Es ist für mich schwer zu begreifen”, kommentierte Qiu konsterniert. „Ich hatte das Spiel anderthalb Sätze unter Kontrolle. Dann verliere ich den zweiten Satz und damit komplett den Faden und die Taktik. Es ist alles in sich zusammen gefallen. Ich habe auch keine Lösungen mehr gefunden. Am Ende kam dann die Unzufriedenheit.” In Satz fünf kämpfte sich der in Linz an Position vier gesetzte Düsseldorfer aus einem 5:9-Rückstand noch einmal heran, wehrte drei Matchbälle des Franzosen ab. Mit 11:13 war es dann vorbei. „Alexis hat natürlich viele gute Sachen gemacht, aber ich bin viel mehr mit der Leistung als mit dem Ergebnis unzufrieden. Mit drei Deutschen im Halbfinale, das wäre schon gut gewesen. Aber mit meiner Leistung bin ich gerechterweise ausgeschieden.”
Ins Halbfinale hatten sich Qius Doppel-Partner Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt) und der Ex-Borusse Dimitrij Ovtcharov (Wrl. 16) gespielt. Duda schaffte den Sprung ins Endspiel, war dort aber gegen Alexis Lebrun chancenlos.
Im Doppel hatten sich die sechsmaligen Deutschen Meister Qiu/Duda (Wrl. 28) ebenfalls ins Viertelfinale gespielt. Aber die schwedischen Doppel-Weltmeister des Jahres 2021 Kristian Karlsson (Wrl. 68) und Mattias Falck (Wrl. 54) waren zu stark.
Also gab es keinen weiteren internationalen Titel für den Borussen.
Da war Borussias zweites heißes Eisen in Linz, Anton Källberg (Wrl. 25), näher dran. Im Doppel, gemeinsam mit Olympia-Silbermedaillengewinner und Källberg-Landsmann Truls Moregardh (Wrl. 10) stand der Düsseldorfer im Doppel-Finale. Aber im Endspiel waren die Gebrüder Felix (Wrl. 7) und Alexis Lebrun die bessere Paarung.
Im Einzel hatte Källberg in der Runde der letzten acht gegen Moregardh verloren.
Borusse Borgar Haug (Wrl. 98) spielte sich in Linz sowohl im Einzel als auch im Doppel durch die Qualifikation. Bevor es so richtig um den Titel ging, absolvierte der 21-Jährige Borusse bereits vier Matches. Auch im EM-Hauptfeld wusste Haug zu überzeugen. Erst in Runde zwei des Einzels musste der Norweger in Borussia-Diensten dem Slowenen Darko Jorgic (Wrl. 15) zum Sieg gratulieren. Im Doppel, an der Seite des Belgiers Florent Lambiet (Wrl. 233), spielte sich Haug in Runde zwei. Dort beendeten allerdings die Polen Maciej Kubik (Wrl. 113) und Milosz Redzimski (Wrl. 66) den Haugschen Siegeslauf.
Borussia-Ergebnisse bei der EM in Linz
Einzel – Viertelfinale
Dang Qiu – Alexis Lebrun 1:4 (1:4 (11:7, 9:11, 8:11, 6:11, 11:13);
Anton Källberg – Truls Moregard 2:4 (5:11, 6:11, 11:4, 11:3, 15:17)
Runde 2: Borgar Haug – Darko Jorgic 1:4 (7:11, 4:11, 9:11, 11:8, 10:12)
Doppel
Finale: Anton Källberg/Truls Moregard – Alexis Lebrun/Felix/Lebrun 0:3 (2:11, 6:11, 8:11)
Viertelfinale
Dang Qiu/Benedikt Duda – Mattias Falck/Kristian Karlsson 2:3 (11:9, 6:11, 7:11, 11:8, 7:11)
Runde 2: Borgar Haug/Florent Lambiet – Maciej Kubik/Milosz Redzimski 0:3 (4:11, 5:11, 8:11)