ART Giants Cheftrainer Andac Yapicier agiert für Außenstehende manchmal merkwürdig. Ein Beispiel dafür war am Sonntag (21.4.), im so wichtigen Abstiegsduell bei den Artland Dragons in Quakenbrück, der Einsatz von ART-Topscorer Raiquan Clark. Clark, der im Schnitt pro Partie für mehr als 13 Punkte sorgt, wurde bei den Niedersachsen nur 2:49 Spielminuten eingesetzt und erzielte so lediglich zwei Punkte. Doch offenbar traf Yapicier mit seinen Entscheidungen für das Artland-Spiel trotzdem voll ins Schwarze. Denn die Düsseldorfer gewannen mit 87:70 Punkten. Damit sicherten sie sich nach einer nervlich anstrengenden Saison einen Spieltag vor Ende der zweiten Basketball Bundesliga Pro A den Klassenerhalt. Nach dem erst vierten Erfolg im 16. Ligaspiel der Rückrunde lagen sich die Giganten glückselig in den Armen. Verständlich.

Headcoach Andac Yapicier, Foto: Norbert Schulz

Starkes erstes Viertel

In Quakenbrück lief es zunächst optimal für die Düsseldorfer. Standhaft in der Abwehr, treffsicher im Angriff präsentierte sich die Yapicier-Truppe im ersten Spielviertel. Vom Druck gewinnen zu müssen, war nichts zu spüren. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Giganten und besonders Marquill Smith zeigte sich als treffsicherer Schütze. So netzten die Gäste fünf von sechs Zweier-Versuchen und vier von neun Würfen jenseits Dreierlinie ein. Dazu kamen noch Treffer bei zwei Freiwürfen. Den Dragons gönnten die Düsseldorfer nur 14 Punkte. Die waren hart von Connor van Anthony erarbeitet, der zehn der 14 Artland-Zähler machte.

Dragons drehen das Spiel

So ging es allerdings nicht weiter. Die Überlegenheit der Gäste wich im zweiten Viertel der Dominanz der Drachen. Lagen die Hausherren zwischenzeitlich mit 14 Punkten zurück, nahm deren Hoffnungen auf den eigenen vorzeitigen Klassenerhalt nach den zweiten zehn effektiven Spielminuten wieder Fahrt auf. Zur Halbzeit führten die Niedersachsen mit 43:41. Der ART konnte von seinem Spielplan nicht mehr allzu viel umsetzen. Die Trefferquoten sanken und der Abwehrarbeit ließ nach. Folglich kamen die Drachen in einen Flow und drehten das Spiel.

Giants beweisen Stärke

Doch die zweite Halbzeit stand wieder eindeutig unter Giganten-Regie. Besonders im letzten Viertel ließen die Düsseldorfer keinen Zweifel mehr am späteren Sieger aufkommen. Sie fanden wieder zur Beweglichkeit, zur Schnelligkeit und zur Konsequenz in der Defensive aus dem ersten Viertel zurück. Mit Marquill Smith und Craig Lecesne kehrte auch die eigene Treffsicherheit zurück. Der schwedische Nationalspieler Lecesne traf drei seiner vier Würfe von „Downtown“. Smith war sogar bei fünf von Sechs Dreiern erfolgreich und auch Emil Marshall traf 75 Prozent seiner Downtown-Versuche. Am Ende hatten die Giants mit 14 erfolgreichen Dreier-Treffern ihren Saisonbestwert eingestellt.

Das war auch nötig, um dem Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Der Sieg in Quakenbrück hat die Giants sämtlicher Abstiegssorgen enthoben. Vor dem letzten Ligaspiel der Saison 2023/24 können die Düsseldorfer, die derzeit auf Tabellenplatz 14. stehen, nicht weiter als auf 16 abrutschen. Die Plätze 17 und 18 müssen die Pro A in Richtung Pro B verlassen.

Artland Dragons – ART Giants 70:87 (14:24, 29:17, 18:24, 9:22)

Punkte ART Giants: Marquill Smith 19, CJ Anderson 15, Alexander Norl 12, Craig Lecesne 11, Emil Marshall 9, Alexander Möller 6, Finn Fleute 5, Paul Giese 4, Alexander Richardson 2, Jahii Carson 2, Raiquan Clark 2